Der Uellendahl sucht neue Ideen für „alte“ Quartiere
Im Stadtteil mit den meisten älteren Wuppertalern wird über Lebensqualität für Senioren diskutiert.
Uellendahl. Geschäfte schließen, Ladenlokale stehen leer: So ist die Situation in vielen Quartieren. Im Wandel ist auch der Uellendahl. Dort bedauert manch älterer Anwohner, dass ein Supermarkt nicht mehr fußläufig erreichbar ist.
Uellendahl ist der Wuppertaler Stadtbezirk mit den meisten Senioren: „In den 1960er Jahren zogen viele junge Familien her“, sagt Karl-Eberhard Wilhelm vom Bürgerverein Uellendahl, „damals sind die Hochhäuser gebaut worden, und die Hans-Böckler-Straße wurde angelegt.“
Die Jungen von einst sind heute Senioren: Wie die Lebensqualität in Wohngebieten wie Uellendahl und Katernberg insbesondere für ältere Menschen verbessert werden kann, darum geht es im „Masterplan altengerechte Quartiere“. Vorgestellt wurde das aus einer Landesinitiative entstandene Papier Ende vergangenen Jahres im Seniorenbeirat — zurzeit ist es noch nicht viel mehr als die Absicht eines Konzepts. Deshalb sind Ideen gefragt: Zu Überschriften wie „Versorgungssicherheit — Alles in Pantoffelnähe“ befasst sich bei der Stadt ein Arbeitskreis der Gesundheits-, Alters- und Pflegekonferenz mit dem Projekt.
Ziel ist die Vernetzung von Akteuren im Stadtteil, beispielsweise aus Bürgervereinen. Das funktioniert am Uellendahl schon seit Jahren gut, wie die vielen Aktivitäten zeigen. So gibt es den Bürgertreff, aus dem eine Senioren-Gymnastik-Gruppe und sogar ein Chor entstanden sind.
Vom Röttgen war zuletzt zu hören, dass der Wochenmarkt vor dem Hallenbad gut angenommen wird, an der Nevigeser Straße gibt es Ideen für einen Supermarkt in Eigeninitiative. Doch manch ambitioniert gestartete Aktion wie der Lebensmittel-Bus am Eckbusch funktioniert offenbar nicht (siehe Kasten rechts).
Beim Thema Nahversorgung und Investorensuche sieht Wilhelm daher Grenzen bürgerschaftlichen Engagements und gibt zu bedenken: „All diese Bemühungen müssen wirtschaftlich sein und von der Bevölkerung auch angenommen werden: „Sonst funktioniert das nicht.“