Wuppertaler weltweit: In London endlich angekommen

Als Hotelfachfrau arbeitete die Ronsdorferin Carina Morgenroth schon in mehreren großen Metropolen der Welt.

Foto: Carina Morgenroth

Wuppertal/London. Der Wunsch nach dem Leben in einer pulsierenden Metropole zog Carina Morgenroth damals ins Ausland. Die 29-jährige Ronsdorferin lebt heute in London und arbeitet am Empfang der Ratingagentur Fitch Ratings.

„Meine Ausbildung zur Hotelfachfrau habe ich im Schlosshotel Lerbach in Bergisch Gladbach gemacht. Anschließend habe ich die Chance bekommen, als Trainee an der Rezeption im Marriott in San Francisco zu arbeiten. Das war toll, weil es seit meinem 16. Lebensjahr ein großer Traum von mir war, in den USA zu leben“, sagt sie.

Ihre Hauptgründe für den Auslandsaufenthalt waren das Interesse an der englischen Sprache und die Neugier auf fremde Länder und Kulturen. „Ich wollte sehen, wie das Leben in anderen Ländern ist, wenn man dort ganz normal lebt und arbeitet. Das kann man nicht in zwei oder drei Wochen im Urlaub“, sagt Morgenroth.

Ihre Vorstellungen von den USA wurden nicht enttäuscht. „Da ich zuvor noch nie in den USA war, bin ich mit keinen Erwartungen da heran gegangen, allerdings mit großer Neugier. Ich war auf alles gefasst, aber es war noch viel besser, als ich es mir vorgestellt hatte“, sagt sie.

„Natürlich habe ich mich auch das eine oder andere Mal einsam gefühlt. Es war am Anfang schon sehr komisch, keinen vertrauten Menschen um sich herum zu haben. Vor allem durch die große Entfernung und den Zeitunterschied von neun Stunden. Da konnte man nicht mal einfach so anrufen um,Hallo’ zu sagen“, fügt sie hinzu.

Nachdem ihr Visum für die USA ablief, zog es die Ronsdorferin nach Wien. Aber dort blieb sie nicht lang: „Um meine Englischkenntnisse weiter zu verbessern, bin ich nach einem Jahr in Wien nach London gezogen. Dort lebe ich jetzt seit über drei Jahren. Zurzeit arbeite ich am Empfang einer Ratingagentur“, sagt sie.

Als besonders positiv beschreibt Carina Morgenroth die Offenheit der Menschen in San Francisco und London: „Ich fand es einfacher, in San Francisco und London Leute kennenzulernen, als jemals in Wuppertal. Und wenn man abends in einen Pub in London oder eine Bar in San Francisco geht, kann man sich immer mit Leuten unterhalten und Spaß haben, egal ob man sich bereits kennt oder nicht. Die Menschen sind, so erscheint es mir, wesentlich relaxter.“

Lediglich die hohen Lebenskosten bemängelt die 29-Jährige. „Das Leben in London und San Francisco ist im Allgemeinen teurer als in Wuppertal. Vor allem in London kann sich kaum einer eine eigene Wohnung leisten. Hier wohnt man mehr in WG’s. Ich hoffe, bald als Office Manager arbeiten zu können, dann könnte ich mir vielleicht eine eigene Wohnung leisten.“

Alle paar Monate kommt Morgenroth nach Wuppertal, um ihre Familie zu besuchen. Zurückkehren möchte sie aber nicht. „Ich glaube nicht, dass ich wieder zurück nach Deutschland ziehe, aber man soll ja nie nie sagen. Momentan nehme ich das Leben, wie es kommt. Nachdem ich in den letzten Jahren immer wieder umgezogen bin und neu anfangen musste, habe ich endlich eine Stadt gefunden, in der ich glücklich bin, und das genieße ich.“