Wuppertaler weltweit: Leben in der Filmkulisse von Cornwall
Martina Heintke lebt seit knapp 30 Jahren in England. In einem idyllischen Dorf am Meer leitet sie eine Sprachschule.
St. Ives. Weißer Sandstrand und der Ausblick auf den Atlantik, im Rücken jede Menge ursprünglichen Grüns: St. Ives im englischen Cornwall sieht mit seinen putzigen Häuschen und dem Charme eines ehemaligen Fischerdorfes nicht nur so aus, als könne es der Drehort von Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen sein. Genau diesen Fleck Erde im südwestlichen England hat sich Martina Heintke zum Leben ausgesucht Die 54-Jährige führt dort eine Sprachschule — und hat auch schon in dem einen oder anderen Liebesfilm mitgespielt.
Eigentlich kommt die 54-Jährige aus Wuppertal. Sie wuchs an der Franzenstrasse in Elberfeld auf, wo der Onkel die Firma Heintke aufbaute, und spielte Volleyball beim SV Bayer Wuppertal. 1981 machte sie eine Ausbildung — als erste Verlagskauffrau bei der WZ. 1986 zog es Martina Heintke nach England, für ein Jahr, um ihr Englisch zu verbessern. „Aber wie das Leben so ist“, sagt sie und lächelt. „Ich habe ein Jahr in London gearbeitet und bin dann nach St. Ives in Cornwall gekommen, wo ich mich gleich in dieses tolle Fleckchen Erde verliebt habe.“
Sie hatte immer schon am Meer leben wollen, sagt sie und schwärmt: „Es war Liebe auf den ersten Blick mit St. Ives. Dieser Ort hat’s mir angetan. Ich bin schon an vielen Orten in der Welt gewesen, aber ich kann mir keinen besseren Fleck zum Leben vorstellen.“ Täglich gehe sie am Hafen und am Strand vorbei: „Ich kann mich einfach nicht sattsehen an der Kulisse.“ Also blieb sie, arbeitete in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel im Marketing für zwei Colleges.
Nach sechs Jahren an der englischen Küste hatte Heintke erstmals die Idee, eine Sprachschule zu eröffnen. „Ich hatte auch einen entsprechenden Lehrgang gemacht, aber zu dem Zeitpunkt war ich ja gerade mal sechs Jahre im Land und frischgebackene Mutter einer Tochter.“
Die ist mittlerweile erwachsen, Heintke studierte Englisch und Linguistik — und der Entschluss reifte: „Weil ich mir einfach keinen schöneren Ort vorstellen kann, um zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann: Urlaub machen und Englischunterricht haben.“ Immerhin kenne sie sich nach 26 Jahren richtig aus, sowohl im Ort als auch in der Kultur und der Sprache.
Ihre Eltern in Elberfeld besucht Martina Heintke ein- bis zweimal im Jahr. „Mindestens einmal im Jahr gehe ich in den Zoo. Ich liebe ihn und bin stolz auf ihn: Ich bin schon viel in der Welt rumgekommen und habe auch zoologische Gärten besucht, aber der Wuppertaler Zoo ist besonders. Da bin ich ein bisschen sentimental.“