Science-Slam an der Bergischen Uni: Higgs-Teilchen trifft Traumfrau
Universität zeichnet Nachwuchswissenschaftler aus.
Wuppertal. Ein funktionsfähiger Beamer, ein paar prägnante Vergleiche, lustige Animationen und etwas Fantasie bei der Aufbereitung wissenschaftlicher Sachverhalte — schon können auch hochwissenschaftliche Arbeiten auf eine Basis transferiert werden, damit sie von Laien zumindest in Grundzügen verstanden werden. Das dachte sich auch die Gesellschaft der Freunde der Bergischen Universität (GFBU), als sie in diesem Jahr acht Absolventen der Hochschule für herausragenden Doktor- und Abschlussarbeiten auszeichnete.
Erstmals sind die Preisträger zu einem Science-Slam geladen und sollen ihre Arbeiten vor einem Plenum anschaulich, kurzweilig und auch möglichst witzig präsentieren.
Die jungen Wissenschaftler stammen aus ganz unterschiedlichen Bereichen: Viele Naturwissenschaftler sind darunter, eine Geschichtswissenschaftlerin und ein Politikwissenschaftler. Gerade die Arbeiten aus den Bereichen Physik, Chemie oder Mathematik lesen sich wie ein Exkurs in Parallelwelten des akademischen Betriebes: Da geht es zum Beispiel um „bizyklische Verbindungen, Heterozyklen und Aziden“ oder „Clean Spark Spread Options“ im deutschen Energiemarkt. Immerhin: Allen Preisträgern gelingt es trotz der teilweise sehr sperrigen Titel, ihre Forschungsansätze und ihre Ergebnisse deutlich zu machen.
Philipp Klahn, Gewinner des 1. Dissertationspreises und von Haus aus Chemiker, erklärt etwa, dass es bei der Methodenentwicklung in der organischen Chemie darum gehe, dass es am Ende möglichst nicht „bumm“ macht. Und Marius Wiesemann, Physiker und Träger des 2. Dissertationspreises, vergleicht die Suche nach dem ominösen Higgs-Teilchen mit der Suche nach der Traumfrau.
Mit einem Preisgeld von insgesamt 12.000 Euro wird der akademische Nachwuchs unterstützt. 33 Bewerbungen aus 17 unterschiedlichen Bereichen sind bei der GFBU eingegangen.