„Der Zug ist mir zu klein“
Viele Wuppertaler freuen sich schon auf Karneval — andere flüchten.
Auch in diesem Jahr können sich die Wuppertaler Karnevalisten auf den Rosensonntagszug und die närrischen Tage freuen. Dann heißt es vielerorts Wuppdika, und auch im Tal herrscht für ein paar Tage der Ausnahmezustand. Allerdings musste aufgrund finanzieller Engpässe lange um den traditionellen Zug gezittert werden. Auch die Sicherheitsvorkehrungen sind nach zahlreichen Anschlägen deutlich verschärft worden. Am 11. Februar startet der Rosensonntagszug nun gegen 13.30 Uhr am Hofkamp/ Wupperstraße.
Ob und wie die Wuppertaler Karneval feiern, berichteten sie beim WZ-Mobil am Laurentiusplatz, beispielsweise Detlef Kraaz: „Für mich ist Karneval eine Veranstaltung für Kinder, damit sie sich verkleiden können. Zum Rosensonntagszug bin ich zuletzt mit meinen Nichten und Neffen gegangen.“
„Ich flüchte und werde in München sein“, sagt Barbara Hengesbach schmunzelnd. Rose Unruh hat bislang noch keinen Karneval gefeiert, weil weder Freunde noch Familie Interesse hatten: „Wenn ich mir vielleicht einmal den Rosensonntagszug ansehen würde, fände ich es vielleicht ganz schön. Denn ich mag es eigentlich, wenn es um den Spaß geht. Verkleiden und Kamelle sind aber eher etwas für Kinder.“ Liesel Kromberg hat den Zug nur besucht, als ihre Kinder noch klein waren: „Allerdings fahre ich mit Freunden Rosenmontag nach Düsseldorf. Das ist immer sehr nett.“
Udo Kammann schaut sich den Karneval in Köln und Büttenreden gern im Fernsehen an: „Zuletzt habe ich Karneval in Wuppertal in den 1960er Jahren in der Palette gefeiert. Beim Karnevalssonntag habe ich früher immer am Wupperfelder Markt gestanden.“ Martina Bruseberg erzählt, dass sie in jungen Jahren bereits sehr viel vorgefeiert hat: „Ich finde, dass man übers gesamte Jahr fröhlich sein soll. Zum Krawatten abschneiden sage ich immer Ja, wenn eine Schere zur Hand ist. Ob wir zum Rosensonntagszug gehen, hängt vom Wetter ab.“
Daniel Konrath feiert: „Aber nicht in Wuppertal, der Zug ist mir zu klein. Köln ist dagegen ja wie Rio.“ Und auch Sabine Krause zieht es in die Rheinmetropole: „Ich feiere in Düsseldorf, denn Karneval in Wuppertal reizt mich überhaupt nicht.“