Wuppertal Nach Bluttat im Elberfelder Wohnheim - Prozessauftakt in Wuppertal

Mit mehreren Messern soll ein Bewohner einer Einrichtung in Wuppertal über seine Mitbewohner hergefallen sein. Am Ende sind drei Menschen tot. Seit Freitag wird das grausige Geschehen vor Gericht aufgerollt.

Der Angeklagte am Freitag vor dem Landgericht.

Foto: Ina Fassbender

Wuppertal. Neun Monate nach der Bluttat mit drei Toten in einer Wuppertaler Sozialeinrichtung der Diakonie hat sich der mutmaßliche Täter zum Prozessauftakt aussagebereit gezeigt. Er schäme sich vor der Öffentlichkeit und wolle den Prozess so schnell wie möglich hinter sich bringen, sagte sein Verteidiger am Freitag am Wuppertaler Landgericht. Auf seinen Antrag hin schloss das Gericht die Öffentlichkeit vom weiteren Verfahren aus.

Die Staatsanwaltschaft hat die Unterbringung des 42-Jährigen in einer geschlossenen Psychiatrie beantragt. Er soll im Mai 2017 mit mehreren Messern bewaffnet durch das Wohnheim gezogen sein und auf verschiedenen Etagen drei Mitbewohner mit zahlreichen Messerstichen umgebracht haben. Zur Tatzeit soll er an einer Psychose erkrankt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft geht deshalb von der Schuldunfähigkeit aus. Sie wirft dem Mann zugleich dreifachen Totschlag vor.

Drei Tote an der Straßburger Straße
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Drei Tote an der Straßburger Straße

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Das Landgericht hat für den Prozess bis zum 7. März sechs Verhandlungstage angesetzt. Schon 2002 war die Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Einrichtung nach einer Gewalttat angeordnet worden. Die Anordnung wurde aber zur Bewährung ausgesetzt, berichtete das Landgericht. Laut Staatsanwalt dürfte das Motiv „im Bereich der psychischen Krankheit des Beschuldigten liegen“.