Designer entwerfen fantastische Geräte

Jedes Jahr verblüffen die Drittsemester mit Maschinen im Stil von Daniel Düsentrieb.

Foto: Andreas Fischer

Professor Gert Trauernicht gibt das Startzeichen. Mit einem leisen Surren setzt sich die Maschine in Bewegung und transportiert 180 Tischtennisbälle vom Trichter durch eine lange, leicht abfallende Röhre, ehe die Bälle fast geräuschlos zu je sechs Stück in die Verpackung fallen. Insgesamt fünf dieser Maschinen bauten die Drittsemester des Studiengangs „Industrial Design“. Der Kachelcross-Wettbewerb sollte zeigen, welche Konstruktion am besten funktioniert.

Jedes Jahr im Januar findet dieser Wettbewerb statt. Fünf Wochen vorher erhalten die Studenten die Aufgabenstellung, etwa selbstfahrende Fahrzeuge zu designen oder wie in diesem Jahr eine Verpackungsmaschine für Tischtennisbälle. Der Name des Wettbewerbs geht auf den Austragungsort zurück: Das Foyer des Gebäude I ist gefliest. „Für die Drittsemester ist das quasi die Feuertaufe“, sagt Professor Trauernicht.

180 Tischtennisbälle galt es in diesem Jahr über eine Strecke von fünf Meter zu transportieren und am Ende in Sechser-Verpackungseinheiten zu sortieren. Sind die Motoren einmal eingeschaltet, muss die Maschine komplett automatisch funktionieren. Lediglich am Schluss darf ein Student die 30 einzelnen Verpackungen entgegennehmen. Zur Aufgabenstellung gehört außer dem Prototypenbau vielmehr auch das Designen der Maschine und der Verpa-ckung. Die Maschine, die reibungslos funktionierte und am schnellsten alle Bälle wegsortierte, hatte gute Aussichten darauf, den Wettbewerb zu gewinnen. Sonderpunkte gab es für die „Action“ und den „Unterhaltungswert“.

Die Drittsemester Ina, Kath-rin, Selim, Kaixi, Katharina und Dat haben sich zum Team „Die Wuppertaler Tischtennisball Einteilungs- und Verpackungs GmbH“ zusammengeschlossen. Bei ihrer Maschine rollen die Bälle vom Trichter aus durch einen langen Spiralschlauch, der sich dreht und die Bälle gleichmäßig in 30 Löcher befördert. Dahinter befindet sich jeweils eine Verpackung. Ina erzählt, worauf ihre Gruppe besonders achten musste. „Es dürfen nicht alle Bälle gleichzeitig durch die Spirale rollen. Das überfordert die Maschine.“ Ihre Kommilitonin Kathrin ergänzt: „Deswegen mussten wir die Kugeln verlangsamen.“

Das sei gar nicht so einfach gewesen. „Ich denke, wir schaffen die zwei Durchläufe.“ Auch wenn ihre Konstruktion wie die der Mitstreiter nur aus Holz, Kunststoffschläuchen und jede Menge Klebeband und Heißkleber besteht, haben die sechs Studenten Vertrauen in ihre Maschine. „Seit einer Woche testen wir schon, wie die Verpackungsmaschine läuft“, sagt Kathrin. Auch wenn sie auf einheitliche Kleidung setzten und durch ein Maskottchen unterstützt wurden, gewann das Sechserteam nicht. Ihre Konkurrenten vom Team „ballheads“ konnten sich in den Kategorien Leistung und Geschwindigkeit, Effizienz und Corporate Identity durchsetzen und holten damit den Gesamtsieg.