Wuppertal Die Baby-Stube in Elberfeld schließt nach 80 Jahren
Das Kindermodengeschäft "Baby-Stube" an der Neumarktstraße klagt über zu wenig Kunden. Das genaue Ende ist offen.
Zentrum. In der dritten Generation führt Jan d‘Avoine das Kinder- und Babymodenfachgeschäft „Baby-Stube“, doch jetzt ist nach 80 Jahren Schluss. Das verbliebene Ladenlokal an der Neumarktstraße hat schon vor Wochen mit dem Totalausverkauf begonnen und bietet sein noch immer umfangreiches Sortiment mit hohen Rabatten von 20 bis 50 Prozent an.
Der Grund für das Ende: „Zu wenig Kunden, zu wenig Umsatz“, so der Geschäftsinhaber und lässt durchblicken, dass Aufwand und Ertrag in keinem guten Verhältnis mehr zueinander stünden. Sein Großvater Carl d‘Avoine hatte 1937 das Kindermodengeschäft zunächst in Barmen an der Westkotter Straße eröffnet. „Dann wurde es im Krieg ausgebombt, und mein Großvater ist auf den Werth gezogen“, erzählt Enkel Jan d‘Avoine (50).
Dort gab es sogar zwei Ladenlokale, die nur wenige Meter räumlich voneinander getrennt waren, und als Jahrzehnte später — vor etwa 40 Jahren — nach Elberfeld in die Neumarktstraße expandiert wurde, da wurde das Personal in der Spitze bis auf 27 Mitarbeiter aufgestockt. Der Babyboom Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre machte es möglich. „Die besten geschäftlichen Jahre hat mein Vater Karl-Dieter d‘Avoine erlebt.“
Zuletzt hatte das renommierte Fachgeschäft, das stets Wert auf erstklassige Qualität legte, nur noch eine Angestellte. „Der musste ich kündigen, aber sie hat schnell wieder eine neue Anstellung gefunden“, ist der Inhaber, der das Geschäft seit 1993 führt, beruhigt.
„Wir bieten nach wie vor neue Ware an“, zeigt Jan d‘Avoine auf die gut gefüllten Regale und Auslagen in den beiden Etagen. Wann in der Neumarktstraße endgültig Schluss ist, das lässt er offen. „Das Haus gehört meinem Vater, und deshalb stehen wir nicht unter Zugzwang, das Ladenlokal zu einem bestimmten Zeitpunkt räumen zu müssen.“
Noch sind ausreichend Kleidung für den jüngsten Nachwuchs, Spielzeug und Kinderwagen vorhanden, wobei auch spezielle Wünsche erfüllt werden können. „Wir hören dann meist, dass wir die letzte Hoffnung der Kundschaft sind.“ fwb