Für die Bahn gibt es noch viel zu tun
In Etappen wird der Hauptbahnhof umgebaut: 2018 ist der Hausbahnsteig 1 an der Reihe.
Wuppertal. Seit Ende August ist das neue digitale Stellwerk der Bahn in Vohwinkel in Betrieb. Dass seitdem kaum mehr über diese technische Erneuerung gesprochen wird, ist die positive Nachricht für die Bahnkunden. „Das neue Stellwerk läuft von Beginn an bis auf kleinere Probleme störungsfrei“, sagt Bahnsprecher Dirk Pohlmann. Von schlimmeren Kinderkrankheiten weiß er jedenfalls nichts zu berichten.
In das neue elektronische Stellwerk hat die Bahn 32 Millionen Euro investiert. Es ersetzt die alten Stellwerke Gruiten, Wuppertal-Hauptbahnhof und Vohwinkel. Im Vorfeld mussten 387 Signale aufgestellt, 98 Weichen angeschlossen und 374 000 Meter Kabel verlegt werden. Zweimal koppelte die Bahn Wuppertal vom Netz ab, um diese Arbeiten vornehmen zu können. Trotz der Vollsperrungen in den Oster- und Sommerferien blieben einige Baustellen zurück. So auch im Wuppertaler Hauptbahnhof, wo die Zeit der ruhenden Gleise zum Umbau der Bahnsteige von der Bahn genutzt werden konnte.
Die Zeit reichte allerdings nicht aus, um alle Arbeiten im Hauptbahnhof abzuschließen. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten am Bahnsteig 4/5 fertig sein, dann soll auch endlich der Aufzug zum Bahnsteig 2/3 in Betrieb gehen. Die technische Abnahme des Aufzuges stehe noch aus, so die Bahn.
Mit Beginn des kommenden Jahres nimmt die Bahn dann den Hausbahnsteig 1 in Angriff, der ebenfalls einen Aufzug erhalten soll. Außerdem erhält das Gleis 1 eine neue Überdachung, die die Bahn den anderen beiden Bahnsteigen nicht spendiert hat. Inklusive neuer Beleuchtung und Wegeleitung schlägt die Modernisierung der Bahnsteige im Hauptbahnhof mit zwölf Millionen Euro zu Buche. Ebenfalls im ersten Quartal 2018 will die Bahn mit der Entkernung des historischen Empfangsgebäudes beginnen. Ein Konzept für die spätere Nutzung liegt aber noch nicht vor.
Im November werde die Stadt die Mall, den neuen Eingang zum Hauptbahnhof, an die Bahn übergeben. „Dann können die Mieter und der Betreiber der Toilettenanlage mit dem weiteren Innenausbau beginnen. Die Eröffnung der Läden ist für Mitte 2018 geplant“, so der Bahnsprecher. Weitere Ladenlokale, die auf einer Zwischenebene liegen, würden erst nach der Eröffnung des Busbahnhofs Ende 2018 eingerichtet.
Die Stadt peilt an, den Zugang zu den Gleisen durch die Einkaufspassage (Mall) bald zu öffnen — auch wenn dieser Weg dann noch ein Provisorium ist. Vielen Passanten bliebe so im Winter der Weg über die provisorische Fußgängerbrücke am Köbo-Haus erspart.