Die CDU leckt ihre Wahlwunden
Die Christdemokraten schwören sich auf weitere sechs Jahre Zusammenarbeit mit der SPD ein und üben Kritik an den Grünen.
Wuppertal. Von „bedauerlich“ bis „ungerecht“ reichte die Bewertungsskala der Wuppertaler CDU auf dem Kreisparteitag im Wuppertaler Hof. Es galt, die derbe Kommunalwahl-Niederlage vom 25. Mai zu besprechen. Und immer noch schien den Christdemokraten der Schrecken in den Gliedern zu stecken.
Deshalb sprach der Kreisvorsitzende Jürgen Hardt auch von Analyse. Die soll in den nächsten Wochen erfolgen, aber nicht mit externer Unterstützung, wie ein Mitglied wünschte. „Das können wir uns nicht leisten“, sagte Hardt. Er haderte immer noch mit der Materialschlacht, mit der die SPD kurz vor der Wahl ins Werben um die Wuppertaler gegangen war. „So ein Großplakat kostet 700 Euro, und die ganze Talachse war voll davon.“ Er frage sich, woher die SPD das Geld habe.
Die CDU will ihre Kraft nun auf die Wahl des Oberbürgermeisters im nächsten Jahr konzentrieren. Peter Jung soll im Amt bleiben. Auch das war ein Grund dafür, dass die CDU die Fortsetzung der Kooperation mit der SPD angestrebt hat. Eine Mehrheit jenseits der eigenen Partei macht einem Oberbürgermeister die Arbeit schwerer.
Dass es dazu in Wuppertal nicht kommt, ist nach Aussagen von Jung selbst nicht zuletzt den Grünen zuzuschreiben. Deren Verhalten in den Kooperationsgesprächen mit SPD und CDU nannte er „schäbig“. Den Christdemokraten und auch Teilen der SPD ist übel aufgestoßen, dass die Grünen den langjährigen Kämmerer und Stadtdirektor Johannes Slawig (CDU) geopfert haben wollten.
Von der FDP verlangte der alte und neue Fraktionsvorsitzende der CDU, Michael Müller, eine Entschuldigung, ehe überhaupt wieder miteinander gesprochen werden könne. „Die haben uns auf Wahlplakaten als blökende Schafe bezeichnet und wollen dann kooperieren. Nicht mit uns“, sagte Müller.