Die Dinos sind weg — jetzt kommen Büros und Seminare

In das einstige Fuhlrott-Museum zieht nun die Volkshochschule ein. Die WZ begab sich auf Spurensuche im Gebäude.

Wuppertal. Wer in diesen Tagen die früheren Räume des Fuhlrott-Museums an der Auer Schulstraße betritt, braucht ein gutes Auge, wenn er Reste der einstigen Wuppertaler Attraktion erkennen will. Selbst die Spuren der Zwischennutzung der Räumlichkeiten durch das Medienzentrum wurden schon beseitigt, um den Weg für den Einzug der Volkshochschule zu ebnen. Ab der kommenden Woche wird die Elberfelder Filiale der VHS dort untergebracht sein, wo einst Dinosaurier und Fossilien die Neugier ganzer Generationen weckten.

Fast drei Jahre ist es inzwischen her, dass das Museum geschlossen wurde — die Sammlung ist eingelagert oder über Deutschland verstreut, ein neues Quartier ist nicht in Sicht. Und an der Auer Schulstraße sind inzwischen fast alle Spuren der Einrichtung verschwunden. Neue Wände wurden mittlerweile eingezogen, gewohnte Durchgänge verschlossen. Da, wo früher beispielsweise in der ersten Etage die Insektensammlung oder in der zweiten Etage die Bibliothek des Museums waren, finden sich heute Seminaräume der VHS in unterschiedlichen Größen.

Nur an einigen wenigen Stellen im Gebäude und im Treppenhaus zur Friedrich-Ebert-Straße sind die alten braunen Bodenfliesen noch zu sehen. Erkennbar ist auch noch die große Schrankwand im ehemaligen Publikumslabor, dessen Einrichtung ansonsten komplett an die Junior-Uni übergeben wurde. Außerdem ist in einer Etage noch die Toilettenanlage im Originalzustand erhalten.

Auch der letzte an der Auer Schulstraße verbliebene Rest der Sammlung steht nun vor dem Auszug: Wie Peter Schäfer, der als Abteilungsleiter des Historischen Zentrums auch für das ehemalige Museum zuständig ist, erläuterte, wird die bis jetzt noch vor Ort eingelagerte geowissenschaftliche Sammlung im Laufe der nächsten Monate ins Ruhr-Museum in Essen wechseln.

Offen bleibt allerdings die Zukunft der sogenannten Holzmaden-Wand, die immer noch im alten Eingangsbereich hängt. Die etwa 2,50 mal 12 Meter große Schieferwand stammt aus dem süddeutschen Ort Holzmaden (daher der Name). Sie hat sehr viele sichtbare Einschlüsse von Fossilien und repräsentiert einen hohen Wert. Die Wand ist künftig das letzte Relikt aus der Zeit des Fuhlrott-Museums und sollte — wie eigentlich zugesagt — unbedingt für die Öffentlichkeit erhalten bleiben, fordert Schäfer.

Im Moment allerdings befindet sich die Wand im abgeschlossenen Architektenbüro inmitten der Baustelle. Das derzeit sichtbare Raumkonzept lässt nicht erkennen, dass die Wand künftig in einem öffentlich zugänglichen Bereich hängen könnte. Die Geschichte des Fuhlrott-Museums — sie bleibt die Geschichte eines Untergangs auf Raten.