Messe Freude am „guten Konsum“ wächst
Auf der Messe Ambiente in Frankfurt am Main präsentieren rund 30 Aussteller aus dem Bergischen Land Neuheiten.
Wenn sich vom 7. bis 11. Februar die weltweite Konsumgüterbranche zur Messe Ambiente trifft, ist auch die Bergische Wirtschaft wieder stark vertreten. Rund 30 Aussteller aus Solingen und Wuppertal präsentieren in Frankfurt vor allem Messer, Küchenwerkzeug und Besteck, aber auch Kochfelder, Rasiermesser und Maniküre-Sets. Die Messe gilt als einer der bedeutendsten Treffpunkte der Branche.
„Die Ambiente in Frankfurt ist für uns weltweit die wichtigste Konsumgütermesse“, sagt zum Beispiel Ludwig Klaffenbach, Sprecher der Geschäftsführung der Zwilling J.A. Henckels Deutschland GmbH, die in diesem Jahr unter anderem mit einem neuen Vakuum-Frische-System und einem Sortiment designorientierter Elektrokleingeräte in Frankfurt dabei ist. „Hier können wir unseren Kunden, Distributeuren und Handelspartnern unsere Marken- und Produktvielfalt auf einer Fläche, in angemessener Größe und im jeweils zur Marke passenden Lifestyle zeigen.“
Eine Einschätzung, der sich Michael Becker, Inhaber von Becker Manicure, anschließt: „Für uns ist die Ambiente sicherlich die wichtigste Messe innerhalb Europas, besonders da es hier auch um hochwertige und funktions- und design-orientierte Produkte geht.“ Das Solinger Traditionsunternehmen, Hersteller von Maniküre-, Pediküre- und Kosmetik-Stahlwaren der Marken Erbe und Yes, ist mit gleich zwei Ständen auf der Messe vertreten.
Dabei stehen für Becker, wie für viele andere Aussteller, nicht nur die Produkte selber im Vordergrund. Das Thema Nachhaltigkeit hat längst auch die Konsumgüterbranche erreicht. „Wir präsentieren nachhaltige Konzepte für Produkte und Verpackungen“, sagt Becker – und verweist darauf, dass seine Firma unter anderem mit dem Ethical Style Award ausgezeichnet wurde.
„Die klassische Konsumfreude weicht derzeit einer wachsenden Freude an gutem Konsum“, sagt auch Nicolette Naumann, Bereichsleiterin der Ambiente. „Das heißt: Menschen wünschen sich ein positives Gefühl bei den Dingen, mit denen sie sich umgeben. Sie werden achtsamer und kritischer beim Einkauf, sind in der Regel gut informiert und fragen nach Herkunft, Herstellung, Materialien und sozialer Verträglichkeit der Produkte.“
Auf der Messe wird auch der Negativpreis Plagiarius verliehen
Dem trage die Messe mit ihrem Ethical Style Guide Rechnung, so Naumann. Der „Metatrend Nachhaltigkeit“ nehme weiter an Fahrt auf: „2020 präsentiert das kuratierte Verzeichnis 340 Aussteller aus 49 Ländern, die nach ökologischen und gesellschaftlich verträglichen Kriterien produzieren.“ Das seien immerhin 66 mehr als noch im Jahr zuvor.
Die Macher bezeichnen die Ambiente als „Weltleitmesse für Konsumgüter rund um Tisch, Küche, Hausrat und Genuss sowie Schenken, Wohnen und Einrichten“. Mehr als 4000 Aussteller aus über 90 Ländern werden dazu erwartet.
Bei der Messe gibt es zudem wieder verschiedene Preisverleihungen. Der German Design Award wird am ersten Messetag verliehen. Die ausgezeichneten Produkte sind in einer eigenen Ausstellung zu sehen. Der Industriedesigner Sebastian Bergne kuratiert erneut die Sonderpräsentation Solutions, die diesmal im Zeichen cleverer Küchen- und Haushaltshelfer steht. Der Kücheninnovationspreis wird wie auch der Dineus ebenfalls im Rahmen der Ambiente vergeben.
Auch der „Gewinner“ des Plagiarius wird auf der Ambiente bekannt gegeben. Den Negativpreis für Produktpiraterie hatte der Designer Rido Busse bereits 1977 ins Leben gerufen, als er auf der Messe in Frankfurt eine Fälschung einer von ihm entworfenen Waage entdeckt hatte. Heute betreibt der gleichnamige Verein, der den Plagiarius seit 1986 vergibt, ein Museum im Solinger Südpark, in dem bald auch die Preisträger 2020 zu sehen sein dürften.