Breitbandausbau Die Hälfte der Schulen ist am Glasfaser-Netz
Bis Ende 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Alle Klassenräume bekommen W-Lan.
Wuppertal ist beim Thema Breitband-Ausbau an den Schulen ganz weit vorne mit dabei. Acht Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“ fließen derzeit in den Glasfaseranschluss der Einrichtungen. „Rund die Hälfte der rund 80 Schulgebäude sind bereits angeschlossen“, verkündete am Montag Sozialdezernent Stefan Kühn. Der Rest soll bis spätestens Ende 2020 über schnelleres Internet verfügen.
Nicht alle der Schulen, die bereits am Netz hängen, können die neuen Datengeschwindigkeiten von einem Gigabit pro Sekunde schon abrufen, weil noch nicht alle technischen Voraussetzungen im Schulgebäude geschaffen sind, so Lehrer und Medienberater Felix Schaumburg, der die Stadt bei dem Ausbau unterstützt. „Die wichtige Nachricht ist aber, dass überall die Arbeiten begonnen haben“, so Schaumburg. Der Ausbau sei zeitlich durch das Starkregen-Ereignis im Mai noch einmal zurückgeworfen worden, weil die Kapazitäten des städtischen Gebäudemanagements zunächst anderweitig gebunden waren. Das schnellere Internet voll nutzen können laut Schaumburg beispielsweise bereits die Gesamtschule Uellendahl-Katernberg, die Gesamtschule Barmen und die Grundschule Reichsgrafenstraße. „Wir sind in einer so guten Position, weil die Stadt sich bereits frühzeitig um den Glasfaserausbau im Stadtgebiet gekümmert hat“, sagt Schaumburg.
Die Technik ist da, nun müssen
Schulen an Konzepten arbeiten
Auch bei der W-Lan-Verfügbarkeit macht Wuppertal Fortschritte. Schaumberg: „Bis 2019 wird jeder zweite Klassenraum mit einem W-Lan-Router ausgestattet sein, so dass flächendeckend drahtloses Internet an den Schulen verfügbar sein wird.“ Für Endgeräte, zu denen neben den Routern auch Tablets gehören, gibt die Stadt jährlich 750 000 Euro aus. Politisch möglich gemacht hat das gesamte Paket vor zwei Jahren der Medienentwicklungsplan.
Die Technik ist bald da, jetzt liegt der Ball bei den Schulen. Bis spätestens 2021 sollen diese NRW-weit neue Medienkonzepte erarbeitet haben. Schaumburg sieht nämlich die bloße Internetrecherche nur als einen Baustein des neuen Unterrichts. Zukünftig könnten Schüler etwa Videos drehen oder digitale Schnitzeljagden absolvieren. Schaumburg sagt: „Wir müssen die Kinder abholen. Die haben alle ein Handy in der Tasche.“ Eine Herausforderung stehe noch mit der Qualifizierung der Lehrkräfte an.
Auch die übrigen städtischen Gebäude sind mittlerweile nahezu flächendeckend mit öffentlichem W-Lan ausgestattet. Zu Lastzeiten surfen 1000 Nutzer an Orten wie KFZ-Zulassung, Jobcenter, Standesamt, Jugendtreffs oder in den Stadtbibliotheken kostenlos über die Stadt im Netz. Und das klappt bislang, so Stadtdirektor Johannes Slawig, bestens: „Wir haben weder nennenswerte Performance- noch Stabilitätsprobleme.“