Theater Schottisches Verwechslungsspiel im CVJM
Oberbarmen. · Die Theatergruppe Lampenfieber feiert Samstag Premiere. Aktuell wird noch geprobt.
In den Räumen des CVJM Oberbarmen liegt Konzentration in der Luft. Es ist der letzte Probentag vor der Premiere ihres neuen Stückes und die Mitglieder der Theatergruppe „Lampenfieber“ machen gleich zwei Durchgänge. „Hexenschuss oder der Bandscheibenvorfall“ präsentieren sie in diesem Jahr, eine Farce des schottischen Schauspielers und Schriftstellers John Graham. Er studierte Dramatische Künste an der Royal Academy of Dramatic Art in London und schrieb zahlreiche erfolgreiche Komödien.
Schauplatz ist die Londoner Wohnung des Ehepaar Hills in den 1950er Jahren. Hier treffen ungewollt Menschen aufeinander, die sich unter diesen Umständen lieber nicht begegnen möchten. Der „Fernseh-Heilige“ Peter Raven, Verkünder der Weisheit „Moral ist das Rückgrat unserer Nation“, liegt mit einem Hexenschuss in der Badewanne seiner Geliebten. Deren Ehemann kommt überraschend nach Hause, die Geliebte seines Freundes, dem er die Wohnung für ein Schäferstündchen zur Verfügung stellen wollte, ist betrunken, der blinde Klavierstimmer kommt unerwartet, der Doktor muss als Klempner getarnt dem Patienten helfen ohne dass einer etwas merkt. Das Versteck- und Verwirrspiel kann beginnen. Ausreden und Notlügen überschlagen sich, Tür auf, Tür zu, das Stück hat alles was eine Verwechslungskomödie braucht. Auf der überschaubaren Bühne ist alles geschickt platziert, hinter einem Vorhang liegt der Hexenschusspatient in der Badewanne.
Die Vorbereitungen
laufen seit Februar
Seit Februar laufen die Vorbereitungen und Proben. Gemeinsam wird im Team entschieden, welches Stück man erarbeiten will. Rund zehn Laiendarsteller sind momentan aktiv. Von Anfang an dabei sind Salvatore und Dorothee Giancani. Am 20. Januar 1997 gründete sich die Theatergruppe. Grundlage war die Idee, im CVJM Oberbarmen ein neues Freizeitangebot für junge Erwachsenen ab 20 Jahren anzubieten. Ein Stamm von sechs Interessierten war schnell im Freundes- und Bekanntenkreis gefunden. Das Bühnendebüt wurde mit dem Stück „Ein idealer Gatte“ von Oscar Wilde gefeiert. Es folgten Komödien, Kriminalgeschichten und auch ernstere Stücke wie „Die fremde Stadt“ von John B. Priestley. „Nicht immer spielen alle mit. Wir suchen daher die Stücke so aus, dass jeder, der auf der Bühne stehen möchte eine entsprechende Rolle hat“, erzählt Dorothee Giancani. Auch die Rolle des Regisseurs liegt immer wieder in anderen Händen.
Außer den Darstellern sind auch viele helfende Hände hinter der Bühne aktiv. Kostüme, Requisiten und Bühnenbild sind alle selber hergestellt. Wie wichtig diese Unterstützung ist, zeigt sich am letzten Probentag, denn die Hose des Hauptdarstellers reißt. Rund 100 Zuschauer passen in den Raum des CVJM, zehn Vorstellungen gibt es insgesamt.
Einen besonderen Preis hat die Gruppe immer wieder zu vergeben. Es ist der „Goldene Willi“, ein Lampenfieberwanderpreis, der zu besonderen Anlässen an ein zu ehrendes Mitglied vergeben wird. Seinen Namen hat der Preis in Anlehnung an drei Größen der Theater- und Schauspielkunst: William Shakespeare, Willi Millowitsch und Heinz Willi Erhard. Zum ersten Mal verliehen 2010, wird noch nicht verraten, ob er auch bei dieser Produktion seinen Besitzer wechseln wird. Eine Neuerung gibt es in diesem Jahr für das Publikum. Die Karten sind im Vorfeld nur über wuppertal-live.de zu beziehen, an den Vorverkaufsstellen und der Abendkasse erhältlich. Außer für die Premiere am 10. November sind noch Karten zu haben.