Bildung Die Junior Uni für zu Hause

Wuppertal · Die Einrichtung bietet neben ihren Präsenzkursen auch Online-Experimente zum Mitmachen an.

Die Junior Uni lehrt vor Ort und digital.

Foto: Junior Uni/Wilfried Kuhn

Eine Schale, ein Teelicht, ein Glas mit etwas Wasser und eine Brausetablette. Mit diesen einfachen Zutaten lässt sich ein chemisches Experiment ganz einfach am eigenen Schreibtisch durchführen. Darauf, dass Forschung und Kurse nicht immer im Kursraum stattfinden müssen, setzt die Junior Uni in der Corona-Zeit. Für das Wintersemester gibt es deswegen auch einige Kurse, an denen die jungen Forscher und Wissbegierigen einfach von zu Hause aus teilnehmen können.

Schon im März starteten die Digital-Angebote der Junior Uni - spontan. Nun wurden diese auch in das feste Programm integriert: Im Wintersemester soll es beides geben, Präsenz- und digitale Veranstaltungen. Dafür haben die Verantwortlichen ein Hygiene-Konzept erarbeitet und beim Ferienprogramm erprobt und weiter angepasst. „Wir können jetzt wieder gut starten“, sagt Karin Röhrich, Pressereferentin der Junior Uni und lobt auch die jungen Studenten, die in den Ferien gezeigt haben, dass das Lernen und Forschen mit den neuen Regeln gut funktionieren kann.

155 Kurse mit insgesamt 1174 Plätzen finden ab dem 31. August wieder statt. Eingeteilt sind diese wie immer in vier Altersgruppen. Für die ältesten, die 14- bis 20-Jährigen, gibt es einige Kurse, die bei der Berufswahl helfen können.

Dort wird es Einblicke in bestimmte Berufe geben - zum Beispiel den des Zahntechnikers. Jugendliche können hier selbst eine Zahnfüllung vornehmen und modellieren, außerdem erfahren sie Wissenswertes zum Unternehmerischen in diesem Beruf.

Auch ein Kurs zu Wirtschaftspsychologie wird angeboten. „Viele Jugendliche interessieren sich dafür, eine eigene Firma zu gründen. In diesem Kurs geht es unter anderem darum, was dazugehört“, sagt Stefan Hellhake, Teamleiter Fachkoordination, der mit für das neue Programm verantwortlich ist. Auch psychologische Aspekte in Werbung und Marketing werden hier aufgegriffen - aber auch Fragen rund um die Bewerbung im Wunschunternehmen.

Ein großes Thema wird auch Nachhaltigkeit sein - etwa beim Kurs „Durchblick in Sachen Energiewende“, in dem sich die jungen Forscher dem CO2-Fußabdruck annähern und diesen auch für sich selbst und den Campus der Junior Uni ausrechnen.

Im Workshop „Multikulti-Miteinander“ sind kulturelle Unterschiede zentrales Thema - wie Konflikte entstehen können und wie man damit umgeht. Auch Politikverständnis, Mitbestimmung und Demokratie stehen auf dem Programm. In wieder anderen Kursen können Hörbücher und Filme produziert, Lampen und Brettspiele gestaltet und die Superkräfte der Natur erforscht werden.

Die Präsenzveranstaltungen finden mit großem Abstand und in kleineren Gruppen statt. Auch für die Jüngeren, die Vier- bis Sechsjährigen, soll es wieder Präsenz-Kurse geben. Die müssen aber von einem Elternteil oder einer anderen Bezugsperson während der gesamten Kurszeit begleitet werden. „Die Begleitung kann dafür Sorge tragen, dass auch die Jüngsten den Sicherheitsabstand einhalten und zudem zum Beispiel beim Experimentieren helfen“, sagt Stefan Hellhake.

Die Studenten dürfen
sich Geräte ausleihen

Bei den Online-Kursen gibt es auch eine Lösung für die, die kein Gerät oder keinen Internetanschluss zuhause haben: Wer nicht die nötigen technischen Voraussetzungen hat, kann in der Junior Uni ein Gerät ausleihen und sich dort in einen Raum zurückziehen. Für Experimente, die über die digitalen Kurse zuhause durchgeführt werden sollen, bekommen die Teilnehmer entweder ein Experimenten-Kit nach Hause geschickt oder die nötigen Versuchsgegenstände wurden so ausgewählt, dass sie in den meisten Haushalten ohnehin vorhanden sind - so wie bei Schale, Wasserglas, Teelicht und Brausetablette.

Was in diesem Experiment passiert, erklärt Stefan Hellhake, macht es vor, während gut vobereitete Zuhörer zu Hause mitmachen können: Das Gas, das sich bildet, wenn man die Brausetablette im Wasser auflöst, kann man vorsichtig über das Teelicht „schütten“. Nur das Gas - nicht das Wasser.  Und trotzdem erlischt die Kerze.