Die Nacht gehört der Kultur

18 Einrichtungen hatten zur Kunst- und Museumsnacht eingeladen.

In dieser Nacht lag Kunst in der Luft. Ob im Von der Heydt-Museum in der Innenstadt, im Skulpturenpark von Tony Cragg oder in der Kunststation im Bahnhof Vohwinkel - die Kunst- und Museumsnacht am vergangenen Freitag lockte wieder zahlreiche Besucher in die Museen, Galerien und an die Kunstorte in der Stadt. 18 Kultureinrichtungen hatten eingeladen. Die ausgewählten Orte boten zwischen 18 Uhr und Mitternacht Sonderführungen, Lesungen, Konzerte und Mitmach-Aktionen an.

Foto: Stefan Fries

So auch das Von der Heydt-Museum. Neben seiner vielseitigen Sammlung zeigt das Haus zurzeit die Ausstellung „Jankel Adler und die Avantgarde“ und für die Kunst- und Museumsnacht gab es ein spezielles auf Jankel Adler zugeschnittenes Programm für Jung und Alt. In aufregenden Rundgängen konnten Kinder das Museum erkunden und eigene Kunstwerke erstellen. Erwachsene tauchten mit der Führung „Maserchen verzähle“ in jiddische Geschichten rund um Adler und in das Leben und die Werke des Künstlers ein.

Der Andrang war so groß, dass das Team des Von der Heydt-Museums spontan eine zweite Führung anbot, um allen Besuchern die Möglichkeit zu geben, teilzunehmen. Neben Jankel Adlers Werken, wie zum Beispiel sein Selbstporträt „Artist“ oder das Bildnis von Else Lasker Schüler, zog eine Attraktion aus Fleisch und Blut alle Blicke der Museumsbesucher auf sich.

Weil Adler ein Katzenfreund war, erweckte das Von der Heydt-Museum sein Bild „Mein Kater Peter“ zum Leben und ließ Tänzerin Kira Freyth in die Rolle von Kater Peter schlüpfen. Und der Job als Kater hatte es in sich. Die 23-Jährige begleitete im Katzen-Kostüm nicht nur die Führungen an dem Abend, sondern stand auch Modell für ein Katzenaktzeichnen. „Durch das Tanzen bin ich fit, aber minutenlang in einer Pose auszuharren ist schon anstrengend“, sagte Studentin aus Barmen. Die Posen sind Klassiker: ausgefahrene Krallen, der Sitz mit angezogenen Beinen oder der Buckel.

Während es im Von der Heydt-Museum etwas für die Augen gab, bekamen Besucher in der Kunststation im Bahnhof Vohwinkel etwas auf Augen und Ohren. Ein skurriles Format lockte dort die Besucher in die Räume der ehemaligen Expressgutabfertigung: die Filmjaying-Performance vom Hamburger Filmemacher Peter Sempel mit dem Titel „Kino Xtrem“. Sempel mischte auf drei Projektoren gleichzeitig Sequenzen aus seinen Filmen der letzten 35 Jahre. Dazu gab es Klangcollagen, die von Punk über Blues bis Klassik reichten — für die Besucher ein einmaliges Erlebnis.