Wuppertal Die Nordbahntrasse ist das Rückgrat des Radverkehrskonzepts

Der Plan von 2003 muss dringend überholt werden — die Stadt hofft, bis zum Jahresende dem Rat einen neuen vorlegen zu können.

Bis 2025 will Wuppertal zur Fahrradstadt werden. Archiv

Wuppertal. Wuppertal will Fahrradstadt werden — das hat sich jedenfalls die Verwaltung bis 2025 zum Ziel gesetzt. Bei derzeit 1,9 Prozent Anteil von Fahrrädern am Gesamtverkehr ist noch viel Luft nach oben. Damit der steigt, soll ein neues Radverkehrskonzept helfen. Norina Peinelt, Beauftragte der Stadt für den nicht-motorisierten Verkehr, erklärt, was dahinter steckt.

„Es ist nicht, was viele denken, ein Fahrradstadtplan“, sagt Peinelt. Vielmehr gehe es darum, den Bestand an Radverkehrsanlagen (Radstreifen, Schutzstreifen, kombinierte Geh- und Radwege) sowie der Rad-Abstellanlagen und die Wegweiser zu erfassen. „Auf dieser Basis wird unter Berücksichtigung der heutigen Gesetze, Richtlinien und Empfehlungen eine Netzplanung entwickelt“, erklärt Peinelt. Sie diene dazu, zu checken, wo was optimiert werden kann. „Es ist für uns ein Arbeitsmittel für die kommenden Jahre.

Das letzte Radverkehrskonzept stammt aus dem Jahr 2003. Seitdem hat sich nicht nur in der Straßenverkehrsordnung einiges getan — zum Beispiel, was die Freigabe von Einbahnstraßen oder Busspuren für Fahrräder angeht. Durch die Fertigstellung der Nordbahntrasse haben sich auch die Wege für Radfahrer geändert. „Die Trasse ist sozusagen das Rückgrat des Konzeptes“, sagt Peinelt. Von ihr verteilen sich die Fahrradfahrer wie über ein Spinnennetz über die ganze Stadt. „Eine Aktualisierung ist dringend notwendig, um eine bedarfsgerechte Anpassung der Radwege, sowie der Abstellmöglichkeiten für Fahrräder/Pedelecs und der Wegweisung zu erzielen“, heißt es in der Vorlage der Stadt, die derzeit in den Gremien diskutiert wird und morgen auch Thema im Verkehrsausschuss ist.

Das Konzept wird vom Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen aus Aachen in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung entwickelt. Es gebe ein Kernteam, erklärt Peinelt. beteiligt werden aber auch die Interessensverbände wie ADFC und IG Fahrradstadt. Die Zusammenarbeit sei in der Vergangenheit schon immer gut gewesen, so Peinelt.

Die Öffentlichkeit soll, so Peinelt, deshalb frühzeitig eingebunden werden und auch die Möglichkeit haben, Anregungen einzubringen. Ende März/Anfang April 2017 soll es eine öffentliche Auftaktinformationsveranstaltung geben. Für Mai /Juni 2017 ist ein Interessenforum geplant. „Im Rahmen der etwa vierstündigen Veranstaltung werden die dann bereits vorliegenden Analysen und Auswertungen des Bestandsnetzes und eine grobe Fortschreibung des Radverkehrsnetzes vorgestellt“, kündigt Peinelt an. Des Weiteren gibt es für Interessierte drei bis vier Themenworkshops. Außerdem wird Peinelt in den öffentlichen Sitzungen des Verkehrsausschusses regelmäßig über den Projektsachstand informieren.

Es ist vorgesehen, dem Rat der Stadt die Drucksache für die Sitzung am 18. Dezember 2017 zum Beschluss vorzulegen. Bis dahin sollen auch alle Bezirksvertretungen und sonstigen betroffenen Gremien einbezogen werden.

Für die Erstellung des Radverkehrskonzeptes stehen laut Peinelt 50 000 Euro zur Verfügung.