„Die OB-Wahl ist eine Personenwahl“
Wuppertal ist jetzt Deutschlands größte Stadt mit einem CDU-Oberbürgermeister.
Für ein paar Tage ist Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung ein Medienstar. Dabei verbindet sich seine Berühmtheit mit einem Misserfolg. Denn nach Köln und Düsseldorf hat Jungs Partei, die CDU, in Dresden nun den OB-Posten in einer weiteren Metropole verloren. Dort war der sächsische Innenminister der SPD-Kandidatin unterlegen.
Nun ist Wuppertal Deutschlands größte Stadt mit einem CDU-Oberbürgermeister. „Am Samstag bin ich in Wuppertal, um dafür zu sorgen, dass das auch so bleibt“, sagte Jung gestern. Derzeit ist er beim Städtetag in Dresden. Der hat ihn im Amt des Vizepräsidenten bestätigt. „Darüber freue ich mich.“
Mindestens ebenso groß wäre die Freude, wenn er am 13. September von den Wuppertalern als Oberbürgermeister wiedergewählt würde. Jung ist seit zehn Jahren im Amt. Dass fünf weitere Jahre hinzukommen, hängt seiner Meinung nach nicht vom Zustand der CDU ab. Er ist auch nicht davon überzeugt, dass die Christdemokraten in Städten nicht mehr genügend Wähler binden können, während das auf dem Land noch gut funktioniert. „Wenn die CDU Kandidaten aufstellt, die in der jeweiligen Stadt verwurzelt und mit ihr verbunden sind, dann wird sie auch OB-Wahlen gewinnen.“ Es sei immer die Frage, wer für eine Partei antrete.
Im Amt selbst kommt es laut Jung nicht so sehr auf die Parteizugehörigkeit ein. „Als Oberbürgermeister muss ich in der Lage sein, Dinge als gut zu benennen, die gut sind, egal, von welcher Partei sie kommen“, sagt Jung. Er habe sich als Oberbürgermeister mit der CDU-Landesregierung auseinandergesetzt, und am Stärkungspakt für Kommunen der rot-grünen Landesregierung beteilige sich Wuppertal auch mit einen CDU-Oberbürgermeister. „Mir ist klar, dass das nicht immer allen in meiner Partei gefällt. Was für meine Stadt schlecht ist, ist schlecht, egal, welche Partei es propagiert.“
Insgesamt werde in Städten nicht mehr so sehr nach politischen Farben gewählt. „Die Oberbürgermeisterwahl ist eine Personenwahl“, sagt Jung.