Ronsdorf Die Sanierung der Reformierten Kirche geht in den Endspurt
Ronsdorf. · Viel ist schon geschafft. In sieben Bauabschnitten hat der Verein Denkmal Reformierte Kirche den Turm, das Dach, die Ost- und die Westseite restauriert. Jetzt geht es in den Endspurt: Nächstes Jahr sollen die Nordseite und der Steinfußboden saniert werden. Dafür fehlt jedoch noch viel Geld.
Viel ist schon geschafft. In sieben Bauabschnitten hat der Verein Denkmal Reformierte Kirche den Turm, das Dach, die Ost- und die Westseite restauriert. Jetzt geht es in den Endspurt: Nächstes Jahr sollen die Nordseite und der Steinfußboden saniert werden. Dafür fehlt jedoch noch viel Geld. Auf Gut für Wuppertal bittet der Verein deshalb um Spenden.
Mitte Januar sollen die Arbeiten am Steinfußboden der Kirche beginnen. Sie gehören noch zum siebten Bauabschnitt, der bereits finanziert ist. „Wir konnten die Arbeiten bisher nicht durchführen, weil dort noch das Gerüst stand und danach die Firma ausgelastet war“, erklärt Reinhard Franzki. Der 83-Jährige war früher in der Bauaufsicht tätig und kümmert sich deshalb ehrenamtlich um die Sanierung der Kirche. Er hat in den vergangenen Jahren viel Zeit damit verbracht, Förderanträge zu schreiben, Ausschreibungen vorzubereiten und mit Handwerkern zu kommunizieren.
An vielen Stellen wölbt sich derzeit der Kirchboden aus Grauwacke, so dass es viele Stolperfallen gibt. Ein Teppich sollte das Schlimmste verhindern, sorgt aber mit seinen Kanten für neue Gefahrenstellen. „Etliche Steine sind auch gerissen und müssen ersetzt werden“, erläutert Reinhard Franzki.
Ein Problem stellt die Feuchtigkeit dar, die von unten in den Boden eindringt. Deshalb soll nun unter dem Boden eine Drainage das Wasser ableiten. Außerdem sind ein Zentimeter breite Fugen geplant, durch die mögliche Feuchtigkeit verdunsten kann. Anschließend soll der gesamte Boden neu und glatt verlegt werden. Bis Ende März, so hofft Franzki, sollen die Arbeiten beendet sein. Knapp 100 000 Euro sind dafür veranschlagt. Während dieser Arbeiten müssen die Gottesdienste entweder ins Gemeindehaus ausweichen oder ausfallen.
Ein Stahlanker soll die Nordfassade zusammenhalten
An der Nordseite der 1858 gebauten Kirche zieht sich ein Riss von ganz oben bis unten durch die Mauer. Dort befinden sich mehrere Fenster – eine Schwachstelle. „Wir müssen zwei Stahlanker von links nach rechts durch die Türmchen ziehen“, sagt Reinhard Franzki.
Im Turm wurde dieses Verfahren ebenfalls schon angewendet. Damals hatte eine Firma aus Bamberg die Arbeiten übernommen. Diesmal jedoch handelt es sich um einen kleineren Auftrag. Ranzki hofft, dass er dafür Unternehmen aus der Region bekommt, die auf diese Art von Arbeiten spezialisiert sind.
Zu Jahresanfang möchte er den Auftrag ausschreiben. Er rechnet mit Kosten von rund 300 000 Euro. Die Hälfte davon hat der Bund bisher zugesagt. Das Land NRW, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Stiftung Kirchliche Baudenkmäler haben noch keine Förderzusage geschickt. „Wir können erst dann mit den Arbeiten anfangen, wenn die Finanzierung geklärt ist“, betont Franzki.
Der Wunsch der Gemeinde wäre es, im Juni nach den Konfirmationen zu beginnen. Rund vier bis fünf Monate werden die Arbeiten wohl benötigen. Nach dem Anbringen des Stahlankers müssen die Schäden durch die Bohrung und Fugen ausgebessert werden und die Mauer einen neuen Anstrich bekommen.
Mit diesen Arbeiten, so hofft das gesamte Kirchenteam, soll dann die Ameisenplage in der Sakristei auch ein Ende finden. Zum Herbst hin könnte die Reformierte Kirche dann vollständig saniert sein; dann müssen nur noch die Kirchenbänke gestrichen werden und alles erstrahlt in neuem Glanz.