Die Stadt steckt 60 Millionen Euro in ihre Gebäude

Der größte Einzelposten bei den öffentlichen Bauprojekten in diesem Jahr ist die 6. Gesamtschule mit Kosten von 18 Millionen Euro.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Rund 60 Millionen Euro investiert das Gebäudemanagement der Stadt in ihre Gebäude. Größte Nutznießer sind eindeutig pädagogische Einrichtungen, die teils saniert, teils sogar neu gebaut werden. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) ging es am gestrigen Montag zur großen Baustellentour, um die Großprojekte zu besichtigen.

Im Dritten Reich war es die größte Bäckerei Deutschlands, es galt als Versteck des Bernsteinzimmers. Heute wandelt sich das „Vorwärts“-Gebäude an der Münzstraße zum sozialen Wohnungsbau für Senioren. Etwa 4,50 Euro soll der Quadratmeter in den 18 Wohnungen für Alleinstehende und Gruppen kosten. Ein gutes Projekt, lobt der OB: „Hier haben Senioren im Alter die Chance, auf dem Berg zu bleiben.“ Auf der Baustelle arbeiten Menschen aus einer Qualifizierungsmaßnahme, die das alte Gebäude auf Vordermann bringen.

Der Halt an der Münzstraße lenkte kurz von dem Hauptaspekt der Tour ab: Die Stadtverwaltung stellte den Fortschritt an den Schulen vor. Der größte Batzen, 18 Millionen Euro, fließt in die Gesamtschule Uellendahl-Katernberg. Dort verschwindet nach und nach die alte Hauptschule, während die aktuelle Gesamtschule im Bestand aufgebessert wird und neue Trakte entstehen. Und das nach neuem pädagogischen Standard: Die Jahrgänge werden auf einzelnen Etagen unterrichtet, die Lehrer haben in den Stufenverbünden kleine Lehrerzimmer, sogenannte Stationen. So sind sie immer nah an den Schülern.

Kritik gab es aus der Anwohnerschaft. Siegfried Beise sind vor allem die Bauarbeiter ein Dorn im Auge, die regelmäßig und laut über seine Straße fahren. „Aber da gibt es auch viele toffe Jungs auf der Baustelle, wir grüßen uns morgens und reden auch mal.“ Doch die kleineren Unternehmer würden sich nicht so sehr um die Anwohnersorgen kümmern. Der OB versprach Abhilfe, die Projektleiterin bei der Stadtverwaltung, Stefanie Hentrich, bot Hilfe im Notfall an.

Ruhiger geht es offenbar an der Ehrenhainstraße zu: Dort entsteht auf dem Gelände des alten Hallenbades eine Kindertagesstätte. Hier wurde von Anwohnern lediglich das alte Kunstwerk vermisst. Es wird wieder aufgestellt, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind.

Bedarf für die neue Kindertagesstätte ist da: Bei der Stadt gab es bereits die ersten Anfragen nach Plätzen. Das Gebäude soll im Januar bezugsfertig sein.