Außenpolitiker Jürgen Hardt steigert seine Nebeneinkünfte

Heimischer CDU-Bundestagsabgeordneter verdient 38.500 Euro bei Vorwerk.

Foto: Schinkel, Uwe (schin)

Wuppertal. Seit fünf Jahren sitzt Jürgen Hardt nun schon für die CDU im Bundestag — und steht doch immer noch auf der Gehaltsliste von Vorwerk. Inzwischen ist er sogar — dank tariflicher Lohnsteigerungen — aufgestiegen in Stufe 2 der meldepflichtigen Nebeneinkünfte. Das heißt, er bezieht mindestens 38.500 Euro im Jahr von dem Unternehmen, für das er bis 2009 als Sprecher tätig war.

Mitglied im Verteidigungsausschuss, im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union, der Parlamentarischen Versammlung der NATO, stellvertretendes Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Kommunales und der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und seit dem 30. April auch noch Koordinator für die transatlantische Zusammenarbeit mit den USA und Kanada — die Liste der Aufgaben, die Hardt zusätzlich zu seiner Arbeit als normaler Abgeordneter übernommen hat, ist lang. Und doch beteuert der CDU-Mann im Gespräch mit der WZ: „Meine Arbeit für Vorwerk kollidiert zeitlich und inhaltlich nicht mit der Arbeit in Berlin.“

Seit seinem Ausscheiden als Unternehmenssprecher habe er sich nur noch an wenigen Wochenstunden um die Erstellung der Firmenchronik gekümmert, die im Mai diesen Jahres präsentiert wurde. Hardt: „Wegen dieser Arbeit habe ich keinen einzigen Tag in Berlin verpasst“

Dass er auch nach Fertigstellung der Chronik noch Geld von Vorwerk bezieht, begründet der Abgeordnete mit „nachfolgenden Arbeiten“ an der Firmenhistorie, die ja auch nach den Jubiläumsfeierlichkeiten weitergehe. „Ich werde voraussichtlich auch in Zukunft bei Vorwerk mit Aufgaben betreut sein“, sagt Hardt daher auch klipp und klar. Schließlich müsse er als direkt gewählter Abgeordneter für den Bereich Remscheid, Solingen, Wuppertal-Cronenberg und Ronsdorf an seine berufliche Zukunft denken — und die sieht Hardt im Fall einer denkbaren Wahlniederlage wieder bei Vorwerk: „Ich will nicht vom Mandat abhängig werden.“

Die beiden anderen heimischen Bundestagsabgeordneten, Manfred Zöllmer (SPD) und Peter Hintze (CDU) verfügen nach eigenen Angaben über keine veröffentlichungspflichtigen Nebeneinkünfte über dem Betrag von 1000 Euro im Monat.