Arbeitswelt Die Stadt Wuppertal plant eigenes Schulungszentrum

Wuppertal · Die Einrichtung soll dem drohenden Personalmangel in der Stadtverwaltung entgegenwirken.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Die Fluktuation in der Wuppertaler Stadtverwaltung wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen: Wie bereits in der WZ berichtet, werden bis Ende 2027 über 1000 Beschäftigte ausscheiden. Um nicht irgendwann ohne qualifizierte Leute dazustehen, besteht also Handlungsbedarf. Unter anderem mit einem eigenen Schulungszentrum will die Stadt darauf reagieren. „Wir hoffen, 90 Prozent des scheidenden Personals ersetzen zu können“, wie Sandra Zeh als zuständige Dezernentin nun im Finanzausschuss des Stadtrats sagte.

Bahndirektion als
möglicher Schulungsstandort

Das Zentrum soll Mitte dieses Jahres an einem Interimsstandort und ab Mitte 2025 in einem eigenen Gebäude unterkommen, möglicherweise innerhalb der ehemaligen Bahndirektion am Döppersberg, in die Teile der Stadtverwaltung Mitte kommenden Jahres umziehen werden. Das werde gerade geprüft. Derzeit läuft ein Vergabeverfahren für Anbieter solcher Schulungen, so Zeh. „Es werden auch Austrittsinterviews mit Mitarbeitern geführt, die auf eigenen Wunsch die Wuppertaler Verwaltung verlassen wollen, und es gibt Rückkehrangebote für Verwaltungskräfte, die schon woanders eine Stelle angenommen haben“, so Zeh. Überarbeitete Ausschreibungen, Nutzung der Social-Media-Plattformen, Angebote für Praktika und Hospitationen, neue Einarbeitungskonzepte, Angebote zum Quereinstieg und bessere Aufstiegsmöglichkeiten sollen ebenso helfen, Personal zu gewinnen.

Leicht wird es dennoch nicht, wie Sandra Zeh einräumte. Die freie Wirtschaft lockt mit besserem Verdienst als es die Tarife im Öffentlichen Dienst oder die Beamtenbesoldung vorsehen. Mit einer für die Bewerber günstigeren Eingruppierung im Tarifsystem und einer „Stärkung unserer Arbeitgebermarke“ versuche man in Wuppertal dagegen zu halten. »S.18