Hochsprung Meeting: Der Neustart ist gelungen
Wuppertal · Analyse Das 26. Springermeeting begeisterte in der Heckinghauser Halle die Zuschauer.
Mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen im Januar 2021 endete das 26. Internationale Wuppertaler Springermeeting am späten Freitagabend in der Heckinghauser Halle. Knapp 600 Zuschauer in der ausverkauften Halle hatten eine knapp vierstündige Flugshow der Hochspringerinnen und Hochspringer erlebt, die guten Sport und eine erstklassige Unterhaltung boten. Olympiasiegerin Heike Henkel, die als Ehrengast im Publikum war, sprach allen Zuschauern aus dem Herzen, als sie sich kurz vor der Siegerehrung der Herren wünschte, dass es zu einer Neuauflage 2021 kommt.
Der Mexikaner Edgar Rivera mit übersprungenen 2,28 m und Jeanelle Scheper (1,89 m) von der Karibikinsel St. Lucia bei den Frauen heißen die Sieger der Neuauflage des Springermeetings, das auf Initiative des Vereins Sportstadt Wuppertal und des LAZ Wuppertal nach einer acht Jahre währenden Pause aus der Versenkung geholt wurde. Acht Jahre sind im Sport mehr als nur eine Ewigkeit und so wurde bei den Veranstaltern mit Spannung erwartet, wie das Wuppertaler Publikum den Neustart aufnehmen würde. Schon der Vorverkauf lief dann so gut, dass mit einer vollen Halle gerechnet werden konnte.
Die ausverkaufte Halle sorgte vor allem bei Lokalmatador Tom Ediger für einen gewissen Druck. „Es ist mir am Wettkampftag beim Aufwachen so richtig bewusst geworden, was auf mich zukommt. Das ist schon ein ganz anderer Druck als bei Deutschen Meisterschaften“, sagte Tom Ediger, der nach seinem tollen Wettkampf viele Glückwünsche entgegennehmen durfte. 2,08 m meisterte der 18-Jährige als kleinster Springer im Feld im dritten Versuch und kam damit auf die dritttbeste Höhe in seiner noch jungen Laufbahn. Es war gleichzeitig eine deutsche Jahresbestleistung für de Bereich U 20. Für den zweiten Stimmungshöhepunkt des Abends sorgte dann Edgar Rivera mit seinem Höhenflug über 2,28 m.
Oberbürgermeister Andreas Mucke nahm die Siegerehrung bei den Herren vor und war begeistert. „Für mich war es die Premiere als Zuschauer bei einem Springermeeting. Es war eine Super-Atmosphäre in der Halle. Der Verein Sportstadt Wuppertal, das LAZ Wuppertal, der Barmer TV und nicht zu vergessen die Sponsoren haben ein tolles Sportereignis auf die Beine gestellt. Und mit Tom Ediger haben wir ein total sympathisches Wuppertaler Talent“, sagte Mucke. Stadt und Sportamt hatten wie in früheren Jahren die Organisatoren unterstützt.
Der Erfolg des Abends war neben den vielen Helfern beim Auf- und Abbau vor allem Wolfgang Killing zu verdanken, der bei der Zusammenstellung der Teilnehmerfelder als ehemaliger Bundestrainer Sprung seine Kontakte spielen ließ. „Wie es im nächsten Jahr weitergehen kann, wird man erst mit etwas Abstand zum Abend und der vielen Arbeit, die damit verbunden ist, sagen können“, meinte Killing.
Die Dramaturgie des Abends ging jedenfalls glänzend auf, obwohl sich die deutsche Topspringerin Imke Onnen mit der Höhe von 1,86 m überraschend früh aus dem Duell mit Jeanelle Scheper verabschiedet hatte. Dafür übertraf der Wettbewerb der Herren, die gemeinsam mit den Junioren sprangen, die Erwartungen. Großen Anteil hatte daran Tom Ediger, der für Spannung auch bei den Höhen zwischen 2,00 m und 2,10 m sorgte. Und als Edgar Rivera als Sieger schon feststand, sorgte der Mexikaner, angefeuert von der ganzen Halle und musikalisch beflügelt von dem Rolling-Stones-Song „Paint it black“ für das Sahnehäubchen auf der Torte.
Die Vorzeichen für das 27. Internationale Springermeeting 2021 sind also günstig. Doch bis es dafür grünes Licht geben wird, müssen noch viele Gespräche bezüglich der Organisation und Finanzierung geführt werden.