Weihnachtsmärkte Tannenbaum soll mindestens acht Meter hoch sein

Wuppertal · Die Stadt will drei Weihnachtsmärkte ausschreiben. Das Konzept für 2019 bis 2023 liegt vor.

Der Weihnachtsmarkt Barmen mit seinem prachtvollen Baum.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Das Thema Weihnachtsmärkte löst seit Jahren im Barmer Rathaus alles andere als weihnachtliche Vorfreude aus. 2018 wird die Stadt bei der Organisation des Elberfelder Lichtermarktes wie schon im Vorjahr kräftig improvisieren müssen. Für die Jahre 2019 bis 2023 sollen nun aber die Weihnachtsmärkte Barmen, Elberfeld und auf dem Laurentiusplatz im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens an einen externen Veranstalter vergeben werden.

Nach Ablauf der Ausschreibung wird ein Gremium, das aus Verwaltung und beratenden Vertretern der Interessengemeinschaften besteht, die Veranstalter für die drei Weihnachtsmärkte nach einem Punktesystem auswählen. Ziel ist, die Weihnachtsmärkte attraktiver zu machen. Das ist besonders für den Einzelhandel wichtig, denn im November und Dezember wird ein Großteil des Jahresumsatzes erzielt.

Eigentlich sollte der Verwaltungsvorschlag, der die rote Linie für die Jahre 2019 bis 2023 vorgibt, schon am Donnerstag im Stadtentwicklungsausschuss behandelt werden. Doch für die Grüne Ratsfraktion meldete Anja Liebert Beratungsbedarf an. Die Zeit vor der Sitzung zum Studium der Unterlage sei zu knapp bemessen. Dem Wunsch der Grünen wurde im Ausschuss stattgegeben.

Die Zeit drängt allerdings, denn in Sachen Weihnachtsmärkte und deren Planung hat die Stadt einen erheblichen Nachholbedarf. In der Ratssitzung am 24. September soll über das Verfahren abgestimmt werden, um dann mit der Ausschreibung zu beginnen.

Und die geht ins Detail: „Auf dem Markt ist ein zentral gelegener großer Weihnachtsbaum (mindestens 8 Meter) zu errichten“, heißt es für alle drei Standorte. Der große Tannenbaum steht symbolisch für den Wunsch der Stadt, die Weihnachtsmärkte nicht zur Glühwein-Variante eines Trödelmarktes verkommen zu lassen. Daher werden Bewerber, die bergische Waren, Kunsthandwerk, weihnachtliche Dekoration, Livemusik auf der Bühne und vorweihnachtliche Leckereien bieten, Pluspunkte sammeln. Der Verkauf von „Handyhüllen und diverser anderer Produkte mit Flohmarktcharakter“ ist hingegen unerwünscht.

Die Verwaltung hat die Hürden bewusst nicht zu hoch gelegt

„Wir sind mit dieser Ausschreibung auf dem richtigen Weg“, sagt Dezernent Matthias Nocke und gibt zu bedenken, dass die Latte bei den Anforderungen an die Bewerber bewusst nicht zu hoch gelegt worden sei. „Im schlimmsten Fall würden wir beim Elberfelder Markt ohne einen einzigen Bewerber dastehen“, so Nocke. Das Konzept für Elberfeld sieht vor, dass sich die Stände auf drei Plätze konzentrieren: Neumarkt, Kerstenplatz und Willy-Brandt-Platz. Optional können der Von-der-Heydt-Platz, der Kirchplatz und die Freifläche am Kasinokreisel einbezogen werden.

Für den Neumarkt wurde ein Kompromiss gefunden, wonach der Wochenmarkt in der Adventszeit in den Weihnachtsmarkt eingebunden werden soll. „In den kommenden Jahren müssen wir am Neumarkt und in anderen Bereichen ohnehin flexibel in der Zusammenarbeit mit Veranstaltern sein, da immer wieder Baumaßnahmen im Zuge der Innenstadtoffensive für Elberfeld möglich sind“, sagt Nocke.

Der Laurentiusplatz war in den vergangenen Jahren Schauplatz eines Mittelalter-Marktes. Dort wünscht sich die Stadt weiterhin einen Spezialmarkt mit einer einheitlichen Gestaltung, wobei auch andere Sonderthemen als das Mittelalter möglich sind. Ausstellungen mit lebenden Tieren sind wie auf den anderen Plätzen nicht erwünscht.

Dem Wunschbild ist der Barmer Weihnachtsmarkt, den die Wuppertaler Schausteller ausrichten, in den vergangenen Jahren am nächsten gekommen. Zur glitzernden Weihnachtsstimmung auf dem Johannes-Rau-Platz hat im vergangenen Jahr zusätzlich die Beleuchtungsaktion der ISG Barmen-Werth beigetragen, die mit Beginn der dunklen Jahreszeit wiederholt wird.

Die Zukunft des Elberfelder Lichtermarktes sieht angesichts ungeklärter Fragen zur Weihnachtsbeleuchtung 2018 im Vergleich dazu düster aus. Dezernent Nocke will mit dem Einzelhandel und den Wuppertaler Stadtwerken Gespräche über eine Lösung für die Jahre 2019 bis 2023 führen.