Natur Mehr Tiefe für die Wupper in Elberfeld

Zentrum. · Derzeit sind die Bagger im Bereich Ohligsmühle im Einsatz. In Kürze soll ein neuer Störstein in Form eines Bibers eingesetzt werden.

Arnim Lützenberger und Reinhard Gierse (v.l.) verschafften sich einen Überblick über die aktuellen Arbeiten in der Wupper.

Foto: Fischer, Andreas

Im Zentrum von Elberfeld, direkt an der Ohligsmühle, wird derzeit kräftig in der Wupper gearbeitet. Der Wupperverband gestaltet im Auftrag der Stadt Wuppertal einen rund 350 Meter langen Abschnitt der Wupper um. Wo der Fluss vorher eine Art „Wasserautobahn“ war, die „keinerlei Strömngs- und Tiefendiversität“ bot, so Arnim Lützenberger, verantwortlicher Projektleiter des Wupperverbandes, sollen diese jetzt unter anderem mithilfe zweier Bagger geschaffen werden.

In Zukunft werde es beruhigte Bereiche, schnelle Bereiche „und auch Tiefbereiche geben“, sagt Lützenberger. Dies werde durch Steinschüttungen, Störsteine und Inseln erreicht. All das entspräche den Lebensanforderungen- und „Wünschen“ der Fische und Lebewesen, erklärt Reinhard Gierse, wissenschaftlicher Sachbearbeiter bei der Stadt Wuppertal in der Abteilung Umweltplanung. „In den 70er Jahren war die Wupper praktisch tot“, blickt Gierse zurück. Wuppertal als eine der ältesten Industriestädte der Welt habe die Wupper über mehrere Jahrzehnte als reinen „Industriefluss“ betrachtet, was dazu geführt habe, dass jener stark verdreckt gewesen sei. Dass es in den vergangenen Jahren schon gut gelungen sei, die Wupper zu renaturieren, zeige sich daran, dass es nun bereits 25 bis 30 Fischarten gebe, hebt Arnim Lützenberger stolz hervor.

Der Wupperverband stellt dar, dass das Ziel dieser Renaturierung die Umsetzung der EU- Wasserrahmenrichtlinie sei. „Die Maßnahmen werden zu 80 Prozent vom Land NRW gefördert“, erklärt Lützenberger. Er sagt, dass es knapp werde, aller Wahrscheinlichkeit nach aber der Zeitplan eingehalten werde. Bereits 2006 sei mit der Renaturierung am Alten Markt mit dem ersten Abschnitt begonnen worden, sagt Reinhard Gierse. Abgeschlossen seien bereits zehn Kilometer, dies entspräche ungefähr zwei Dritteln, hinter die man bereits einen Haken setzen könne. „Das nächste große Projekt ist die Renaturierung des Abschnitts am Bayer-Werk“, so Gierse. Außerdem würden noch das Hardtufer, Bereiche an der Bundesallee und Pestalozzistraße folgen, wobei man dort „gucken muss, wie wir mit unseren Geräten an die Wupper herankommen“, gibt Arnim Lützenberger zu bedenken. Mit Ausblick auf die Zukunft stellt der Projektleiter des Wupperverbandes dar, dass am kommenden Mittwoch eine Skulptur in Form eines Bibers, finanziert von der Stadtsparkasse Wuppertal, unterhalb der Fußgängerbrücke in Nähe des Döppersbergs „gut sichtbar für alle Fußgänger“ eingesetzt werde. Auch Reinhard Gierse hofft darauf, dass die Menschen die Wupper noch intensiver entdecken und die Wupper als „ein Fluss zum Erleben mitten in der Stadt“ wahrgenommen wird.