Wuppertaler Tafel Die Wuppertaler Tafel braucht 40 000 Euro für ein neues Dach
Das Wasser läuft in die Kantine und das Kaufhaus. Der Tafel fehlt aber das Geld für die Arbeiten.
Die Wuppertaler Tafel am Kleinen Werth hat ein undichtes Dach. Das muss jetzt dringend erneuert werden. Die Zustände, die dadurch entstehen, seien nicht mehr tragbar, sagt der 1. Vorsitzende Wolfgang Nielsen. Das Problem ist, dass der Tafel das Geld fehlt, die Arbeiten aus eigener Tasche zu bezahlen. Deswegen sucht sie jetzt Spender.
Das Dach sei schon länger undicht, die Arbeiten ließen sich aber jetzt einfach nicht mehr aufschieben, sagt Nielsen. Das Wasser laufe vom Dach in den Möbelbereich im ersten Stock und von dort an den Pfeilern in die Kantine. „Oben haben wir schon Wannen und Eimer aufgestellt, Handtücher ausgelegt“, sagt Nielsen. So seien Teile des Stockwerks bei schlechtem Wetter gar nicht mehr zugänglich. Unten habe man schon Teile der Kantine absperren müssen – „das riecht ja auch nicht gut, man möchte niemandem zumuten, dort zu essen“, sagt Nielsen.
Das Dach ist porös,
die Dämmung durchnässt
Das Dach ist ein Flachdach, das mit Dachpappen verklebt ist. Die Tafel hatte das Haus Ende 2007 bezogen. vorher war dort eine kleine Druckerei. Das Haus war so gebaut worden, dass es nach oben erweitert werden könnte, sagt Nielsen – also mit Pfeilern, die aus dem Dach kommen und nur mehr oder weniger notdürftig abgedeckt sind.
Stefan Müller vom Architektenbüro 360 Grad, der im Beirat der Tafel sitzt, hat die Schadensanalyse und Ausschreibung übernommen – kostenfrei, wie die Beiratsmitglieder das eben machen. Er beschreibt die Lage so: Das Dach sei sehr alt, die Pappe spröde, die Dämmung durchnässt. „Wenn Wasser in der Dämmung ist, das Dach dann wieder heiß wird, wird Wasser zu Dampf und sorgt für Blasen auf der Pappe, die dann wieder aufplatzen.“ Das Problem werde also immer größer. Dazu kämen die Pfeiler, die mit abgedichteten Kisten verkleidet seien. Das sei auch nicht für die Ewigkeit gemacht. Die Sanierung des Daches „ist alternativlos“, sagt Müller. Auch, so Müller, weil Wasser in solchen Bauten zum Hygieneproblem werden könnte, wenn Schimmel entsteht.
Immerhin hätten sich gut fünf Unternehmen auf die Ausschreibung gemeldet – und eines habe bereits angefangen zu arbeiten. Die Kosten liegen bei rund 85 000 Euro. Und 45 000 Euro liegen schon vor – gespendet von der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung.
Vorstand Marc Kanzler sagt, dass die Stiftung die Tafel schon seit 2004 unterstütze. Das gehe zurück auf Dr. Werner Jackstädt und dessen Frau Lore. Schon 2010 habe man für den Erweiterungsbau Geld gespendet, 2014 für die neue Küche. „Das sind Maßnahmen, die kann die Tafel alleine nicht stemmen“, sagt Kanzler. Und so sei es selbstverständlich, dass man auch in diesem Fall helfe und hoffentlich ein Startsignal für andere Spender setze.
Für die Tafel, die als Verein arbeitet und sowieso auf Spenden angewiesen ist, ist das elementar wichtig. „Das sind Extrakosten, die uns sonst in Schieflage bringen“, sagt Nielsen. „Das belastet uns total.“ Er ist aber zuversichtlich, dass auch in diesem Fall das benötigte Geld zusammenkommt. „Die Wuppertaler haben uns noch nie im Stich gelassen“, sagt er und meint sowohl Groß- als auch Kleinspender, die immer wieder ausgeholfen haben.
Die Tafel versorgt Bedürftige am Kleinen Werth dreimal am Tag mit warmen Mahlzeiten. Es kommen Obdachlose, Hartz IV-Empfänger, Rentner, Schüler, Geringverdiener. Die Bandbreite ist groß, die Not auch. Zum Ende des Monats seien es immer mehr Menschen, die kommen, sagt Nielsen.