Meinung Die Zahl der Verlierer

Aus der Corona-Krise werden nur ganz wenige Gewinner hervorgehen. Weil sich das auf allen Ebenen vom Bund über die Länder zu den Kommunen und bis in die Betriebe und Familien abzeichnet, wird der Erfolg des Krisenmanagements am Ende daran gemessen, wie viele Verlierer es geben wird.

 WZ Redaktion Wuppertal Kommentarfotos Namen der Redakteure als Dateiname

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Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Zu verlieren gibt es in diesen Tagen viel: Leben, Gesundheit, wirtschaftliche Existenz und persönliche Freiheiten - das alles steht auf dem Spiel.

In der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 wurden zunächst die Banken und dann der große Rest gerettet. Die Kosten der Rettungsaktion wurden auf die Allgemeinheit umgelegt, was sich bis heute in der Null-Zins-Politik niederschlägt. Da stimmt es zuversichtlich, dass die Rettungspakete in der Corona-Krise nicht wieder von oben nach unten geschnürt werden. Hilfe gab es zunächst für Selbstständige, Kleinstbetriebe und kleine Unternehmen. Kurzarbeit dient dem Erhalt von Jobs. Und wenn finanzschwache Städte wie Wuppertal nach finanzieller Hilfe des Landes rufen, wird das innerhalb weniger Tage erhört. Das Land spannt einen Rettungsschirm für die Kommunen auf. Und verabschiedet sich damit vermutlich für einige Jahre aus der Pflicht, ernsthaft über eine Lösung im föderalen Streit um dem Altschuldenfonds für hochverschuldete Städte nachdenken zu müssen.

Schuldenabbau wird Wuppertal bis auf weiteres in eigener Kraft betreiben müssen - und könnte auf lange Sicht doch noch zu den großen Verlierern der Krise zählen.