Diskussion um die Baumscheiben
Stadt musste die Gitter entfernen. Die IG wünscht sich Verschönerung.
Luisenviertel. Wenig her machen derzeit einige Baumscheiben am Rande der Friedrich-Ebert-Straße. An einigen sind die Metallgitterroste verschwunden, auch die Bepflasterung sieht derzeit alles andere als gepflegt aus. Zum Leidwesen der IG Friedrich-Ebert-Straße, die sauer auf die Stadt ist. „Warum mussten die weg?“, fragt der 1. Vorsitzende Michael Kozinowski. Und auch die 2. Vorsitzende Catherine Tillmanns ärgert sich: „Wir geben uns hier so viel Mühe, und dann sowas.“ Zudem monieren beide, dass die Straße nun ein uneinheitliches Bild biete — an einigen Baumscheiben sei nämlich gar nichts getan worden.
Stefan Lederer, Abteilungsleiter Straßenbau bei der Stadt, weist die Kritik allerdings zurück. In der Friedrich-Ebert-Straße gebe es zahlreiche Bäume, deren Wurzeln die angrenzenden Pflastersteine und die Metallgitterroste hochdrücken. „Die Gehwege der Friedrich-Ebert-Straße wurden vor vielen Jahren in Naturstein und mit speziellen Metallelementen an den Bäumen konstruiert. Die Metallplatten sind begehbar und wasserdurchlässig. Es sieht gepflegt aus, und es wächst kein Unkraut. Langfristig hat sich diese Konstruktion jedoch nicht bewährt“, so Lederer. Denn die kräftigen Wurzeln der großgewachsenen Bäume sorgten heute für zahlreiche Stolperkanten.
An den beiden Bäumen wurden im Herbst zunächst die Stolpergefahren beseitigt. „Es ist geplant, zusätzlich das teils noch sichtbare Fundament von den entfernten Metallplatten herauszunehmen und auch die Umrandung ordentlich herzustellen“, so Lederer. Dies erfolge nun im Frühjahr. „Dafür muss die Stadt Wuppertal je Baumstandort noch mal 3000 Euro investieren“, rechnet Lederer vor.
Die Anpassung des im Bogen verlegten Natursteinpflasters sei recht aufwändig. „Oftmals ist es auch sehr schwierig, eine neue Randeinfassung überhaupt herzustellen, weil die Wurzeln nicht gekappt werden können“, erklärt Lederer, „das heißt, die Experten aus der Baumpflege hinterlassen teilweise auch endgültig ,Baumscheiben’, so der Fachjargon, bei denen einfach eine Schotterfläche an provisorischen Asphalt grenzt.“ Dort könne dann nur noch eine Grundsanierung des gesamten Straßenabschnittes Abhilfe schaffen. „Leider stehen hier mittlerweile einige Straßenabschnitte auf der Warteliste“, räumt Lederer ein.
Das sei ein stadtweites Problem. Insgesamt gebe es knapp 16 000 Bäume, welche sich unmittelbar im Verkehrsraum befänden, und dementsprechend eine hohe Anzahl an Schadstellen. est