Der DGB lädt zum Maifest ein
Einer Demo mit Start in Unterbarmen folgt die Kundgebung auf dem Laurentiusplatz. Linksautonome Szene trifft sich auf dem Schusterplatz.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat den 1. Mai, den Tag der Arbeit, in diesem Jahr unter das Motto „Solidarität, Vielfalt, Gerechtigkeit“ gestellt. Während die zentrale Mai-Kundgebung des DGB mit dem Vorsitzenden Reiner Hoffmann in diesem Jahr in Nürnberg stattfindet, ruft der DGB in Wuppertal zur Maikundgebung auf dem Laurentiusplatz auf.
Um 10.30 Uhr ist Treffpunkt für die Teilnehmer eines Demonstrationszuges gegenüber dem Gebäude der IG Metall, Elberfelder Straße 87. Von Unterbarmen setzt sich der Zug um 11 Uhr in Richtung Laurentiusplatz in Bewegung. Guido Grüning, Vorsitzender des DGB-Stadtverbandes Wuppertal, wird dort nach dem Eintreffen der Teilnehmer das Maifest eröffnen. Bis 16 Uhr beteiligen sich dann Parteien, Verbände und Wuppertaler Vereine mit Info- und Aktionsständen an dem Fest. Zur Musik von „Iris Panknin meets Fietsa Poets“ werden Kaffee und Kuchen sowie internationale Grillspezialitäten angeboten.
Das Grußwort auf dem Laurentiusplatz spricht Oberbürgermeister Andreas Mucke. Er wünscht sich, dass möglichst viele Menschen an der Kundgebung für Solidarität, Vielfalt und Gerechtigkeit teilnehmen. „Die Maikundgebung ist eine Versammlung aller demokratischen Kräfte in unserer Stadt, unabhängig von einer Parteizugehörigkeit. Wir haben in den vergangenen Jahren viele sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in der Stadt geschaffen. Doch wir brauchen vor allem gut bezahlte Arbeitsplätze und gerechte Löhne, mit denen sich ein Leben finanzieren lässt“, sagt Andreas Mucke. In zu vielen Fällen seien Arbeitnehmer trotz einer festen Arbeitsstelle noch auf öffentliche Hilfen angewiesen.
Der DGB-Stadtverband Wuppertal vertritt die Interessen von mehr als 32 000 Beschäftigten, die in den acht Gewerkschaften des DGB in der Stadt organisiert sind. Erfahrungsgemäß nimmt aber nur noch ein Bruchteil der Gewerkschafter an den traditionellen Mai-Kundgebungen teil. Kein Vergleich zu früheren Jahren, als für viele Arbeitnehmer die Teilnahme an der Maidemonstration als Zeichen der Solidarität unverzichtbar war.
Während die Wuppertaler Polizei von einem friedlichen Verlauf der DGB-Kundgebung ausgeht, ist sie wie an jedem 1. Mai auf Zwischenfälle bei nicht angemeldeten Demonstrationen der linksautonomen Szene vorbereitet. Im Internet wurde zu einem Treffen um 14 Uhr auf dem Schusterplatz aufgerufen. Von dort dürfte sich im Laufe des Nachmittags eine Demo über den Ölberg in Bewegung setzen, die von Polizisten begleitet und vom Staatsschutz überwacht wird. Über die Personalstärke machte die Polizei aus taktischen Gründen keine Angaben. Nach einer Sachbeschädigung in der neuen Wache im City-Center vor einigen Wochen und Farbanschlägen auf Wuppertaler Parteibüros ist jedoch davon auszugehen, dass die Polizei der linksautonomen Szene in diesem Jahr ein vergleichsweise starkes Aufgebot an die Seite stellen wird. Der Staatsschutz wird am 1. Mai bei den Kundgebungen auf dem Ölberg ebenfalls im Einsatz sein.