Döppersberg: Das Ziel liegt noch in weiter Ferne

Mit Wiedereröffnung der B 7 ist der Döppersberg-Umbau noch nicht geschafft. Beim Hochbau hakt es noch an einigen Stellen.

Die Luftbildaufnahme zeigt den Döppersberg im Mai 2017.

Foto: Peter Sondermann/www.City-Luftbi

Wuppertal. Mit der Wiedereröffnung der B 7 zwischen dem Brausenwerth und der Kasinostraße hat die Stadt ein wichtiges Etappenziel zum Umbau des Döppersbergs im Zeitplan erreicht. Doch mehr als eine Bergetappe war es nicht, denn bis zur Fertigstellung des Döppersbergs, die für Ende 2018 geplant ist, müssen vor allem im Hochbau noch einige Hürden überwunden werden. Und einige offene Fragen gibt es außerdem.

Projektleiter Udo Lauersdorf musste den Mitgliedern der Planungs- und Baubegleitkommission bereits mehrfach eingestehen, dass das Zeitpolster bei den Hochbauarbeiten aufgebraucht ist. Grund dafür sei die schwierige Zusammenarbeit mit der Hochbau-Arge. Ende 2018 müssen alle Arbeiten am Döppersberg abgeschlossen sein, das hat die Stadt mit dem privaten Investor Signature Capital vereinbart. Andernfalls werden vertragsgemäß Strafen in Höhe von 1500 Euro pro Tag Verzug fällig — dieses Los könnte sowohl die Stadt als auch den Investor ereilen.

Mit dem Auto geht es seit zwei Wochen wieder zügig über den Döppersberg. Im nächsten Schritt soll nun die Situation der Fußgänger verbessert werden. Im Herbst soll der barrierefreie Zugang aus der Fußgängerzone über die Wupperbrücke und Geschäftsbrücke sowie den unteren Platz am Primarkgebäude in die Mall (überdachte Einkaufspassage) möglich sein. Noch werden Teile der Geschäftsbrücke bebaut, noch ist der Weg nicht passierbar. Wenn die fußläufige Verbindung zur Mall und damit zu den Bahnsteigen im Hauptbahnhof steht, wird die stählerne, provisorische Fußgängerbrücke abgebaut. Da zum Abbau und Abtransport große Kräne eingesetzt werden müssen, wird voraussichtlich noch einmal eine zweitägige Vollsperrung der B 7 erforderlich sein. Ein genauer Zeitpunkt für diese Arbeiten steht noch nicht fest.

Viel Arbeit steht der Stadt noch bei der Gestaltung des oberen Bahnhofsplatzes vor dem historischen Empfangsgebäude und auf der Baustelle Wupperpark Ost bevor. Die Arbeiten auf dem oberen Platz müssen mit der Bahn koordiniert werden. Die Bahn hat angekündigt, mit der Entkernung und Sanierung des Bahnhofsgebäudes 2018 zu beginnen. Diese Arbeiten — das steht schon jetzt fest — werden bis Ende 2018 nicht abgeschlossen sein. Der Döppersberg bleibt also länger als erhofft eine Baustelle.

Knapp wird die Zeit auch für die Umsetzung der Pläne der Clees-Gruppe. Bis Ende 2018 soll die frühere Bahndirektion in ein Factory Outlet Center verwandelt werden. Allerdings haben die Vorarbeiten für den ersten Bauabschnitt noch nicht begonnen. Da die Arbeiten mit der Stadt koordiniert werden müssen, ist man bei der Stadt skeptisch, ob die Clees-Gruppe ihren Zeitplan einhalten kann. Das hätte Konsequenzen: Die Notzufahrt direkt unterhalb der Bahndirektion und oberhalb der neuen B 7 kann erst dann asphaltiert werden, wenn die Arbeiten der Clees-Gruppe abgeschlossen sind. Eventuell soll die Notzufahrt nämlich als Baustellenzufahrt zum Innenhof der Bahndirektion genutzt werden.

Auf dem Döppersberg hängt alles mit allem zusammen. Das ist einer der Gründe, warum sich die Fertigstellung des Busbahnhofs länger als geplant hinziehen wird. Zunächst gab es Probleme bei der Bauausführung, dann meldete die Bahn Bedarf für das Frühjahr 2018 als Baustellenzufahrt an. Solange keine Busse den neuen Busbahnhof am Döppersberg anfahren können, werden die WSW Ersatzhaltestellen vorhalten und auf Ausweichlinien fahren müssen. Auf dem Busbahnhof fehlen noch die Dächer und die komplette Infrastruktur.

Doch es gibt weitere neuralgische Punkte: Ende 2017 muss die Polizei aus der Wache im Köbo-Haus ausziehen, das Café Cosa wicht an den Kirchplatz aus. Bis Ende des Jahres wird im City-Center die neue Polizeiwache für den Döppersberg eingerichtet. Ab 2018 wird das Köbo-Haus von Signature Capital umgebaut. Dort sollen weitere Ladenlokale und Räume für Gastronomie entstehen. Das gleiche Ziel verfolgen die WSW im Auftrag der Stadt für die benachbarte Schwebebahnstation Döppersberg. Köbo-Haus und Schwebebahnstation sollen eine Aufwertung erfahren und auf das Niveau des neuen Döppersbergs gehoben werden. Das alles muss in gut 17 Monaten geschafft sein.