Drei Fragen an Jürgen Eschmann, WSW-Krisenmanager zur Zeit des Schwebebahnubglücks

Herr Eschmann, wie sind Ihre Erinnerungen an den Tag des Unglücks?

Foto: Fischer, A. (F22)

Eschmann: Den Anblick der abgestürzten Schwebebahn im ersten Tageslicht und die Bergung der Opfer habe ich noch immer vor Augen. Das Unglück hat im Hause der WSW vom Lehrling bis zum Prokuristen alle außerordentlich bedrückt.

Was waren ihre Aufgaben?

Eschmann: Mit Oberbürgermeister Hans Kremendahl besuchte ich die Angehörigen. Ich erinnere mich an eine italienische Familie, wo wir von einer älteren Dame sehr höflich begrüßt wurden. Und an die Familie eines russischen Umsiedlers, die ihren Ernährer verloren hatte.

Was kam dann auf sie zu?

Eschmann: Ich erinnere mich an eine Pressekonferenz mit 40 Journalisten. Es gab Interviewwünsche aus Belgien und Österreich. Ich habe die ganze Woche nicht schlafen können, denn die Eindrücke von den Toten und Verletzten ließen mich nicht los. In einer benachbarten Bank hat das vom Team von Notärztin Hella Körner-Goebel damals großartige Arbeit geleistet.