Wuppertaler Umfrage „Durch die Hintertür sollen Mehreinnahmen geschaffen werden“
Am WZ-Mobil ging es um bezahltes Parken in den Außenbereichen.
Die Parkplatzsituation in Wuppertal ist angespannt. Gehwegparken, Parken in engen Nebenstraßen, Falschparker, Behinderung für Fußgänger und den Busverkehr – ein ständiges Ärgernis. Aktuell gibt es gemäß einer gemeinsamen Vereinbarung von SPD und CDU in Wuppertal nur Parkautomaten in den Zentren Elberfelds und Barmens. Nun wagt Gabriela Ebert, SPD-Bezirksbürgermeisterin von Uellendahl-Katernberg, einen neuen Vorstoß, bezahltes Parken auch in den Außenbezirken und Wohngebieten grundsätzlich möglich zu machen, wie etwa am Uellendahl und in anderen Bezirken. Anlass für sie ist die Situation rund um die St. Anna-Klinik an der Vogelsangstraße, wo Anwohner Mühe haben, Parkplätze zu finden, obwohl es Flächen für Anwohnerparken und die Parkscheibenregelung gibt.
Ursula Neufeld versteht nicht, warum Randbezirke mit einbezogen werden sollen: „Die Leute müssen doch außerhalb der Innenstädte die Möglichkeit haben, kostenfrei zu parken. Und in Wohngebieten ist das völlig daneben. Was soll das? Warum muss man einem das Leben noch schwerer machen?“ Jonas Bracht fragt: „Meint man etwa, dadurch wieder Geld generieren zu können, oder hat das einen anderen Zweck? Es ist Schwachsinn, Besuchern und Spaziergängern, die in Außenbezirken parken, dafür Geld abzunehmen. Ich bin für freies Parken außerhalb der Innenstädte.“ Auch Frank Grünler wundert sich über die beabsichtigten Maßnahmen: „Die Stadt kassiert doch schon genügend ab, zum Beispiel steigen die Parkkosten in der City und die gebührenpflichtige Zeit wird verlängert. Für mich ist das eine echte Abzocke und eine Unverschämtheit.“ Gudrun Sperling ist auch gegen eine Regelung außerhalb: „Jetzt noch Wohngebiete mit einzubeziehen, geht zu weit. So kann man doch finanzielle Probleme der Stadt nicht lösen. Demnächst läuft alles darauf hinaus, dass es immer mehr Anwohnerparkplätze geben wird und Besucher für jeden Besuch bei Freunden bezahlen müssen. Durch die Hintertür sollen hier Mehreinnahmen geschaffen werden.“ Otto Bäumler ärgert sich: „Das ist eine Frechheit. Man kann doch in Wohngebieten und weit außerhalb der City keine Gebühren fürs Parken erheben. Meiner Meinung nach hat man ein Anrecht auf einen kostenfreien Parkplatz. Es kann sich doch nicht jeder eine Garage leisten. Das wäre eine Kostenbelastung, die nicht zu rechtfertigen ist.“ Für Klaus Blust klingt das ebenfalls nach Abzocke: „Die Stadt gibt so viel Geld für Unnötiges aus und will das über solche Kanäle wieder reinholen. Die Regelung ab April in den Innenstädten sollte da ausreichend sein.“ Inas Belkadi sagt: „Ich halte überhaupt nichts davon. Für die Kaufkraft ist es wichtig, dass auch außerhalb weiterhin gebührenfreie Parkplätze zur Verfügung stehen. Alles wird immer teurer. Das geht doch nicht.“