Edelstahl-Diebe sägen Geländer an der Wupper ab

Gleich an drei Stellen fehlen Geländer. Friedhöfe, Firmen und leere Häuser wurden davor aufgesucht.

Wuppertal. Der Diebstahl von Metall nimmt immer obskurere Züge an: Nun griffen Diebe zum Werkzeug, um an drei Stellen Edelstahl-Geländer, die eigentlich vor einem Sturz ans Ufer oder in Wupper schützen sollen, abzutrennen. Geschehen ist das zuerst Anfang Juli an der Landspitze am Hartmann-Ufer nahe am Landgericht. Rund zwei Drittel des 40 Meter langen Geländers wurden gestohlen. Der Sachschaden liegt bei etwa 19.000 Euro.

Nun wird dieses Vorgehen offenbar zur Serie. Denn auch an den drei Wupperbalkonen am South-Tyneside-Ufer fehlt bei einem Schaden von 7000 Euro die Hälfte des Geländers. Außerdem ist ein Geländerteil am Beer-Sheva-Ufer verschwunden. Die Stadt hat die Lücken zunächst provisorisch mit einem Bauzaun versehen, damit niemand die Böschung herunter stürzen kann.

Und die Stadt bittet um Zeugen-Hinweise. Wer Fahrzeuge oder Arbeiter an den Balkonen beobachtet hat, möchte sich unter Ruf 284-0 bei der Polizei melden.

In der jüngeren Vergangenheit ist es immer weder zu ähnlich dreisten Aktionen gekommen: Im Frühsommer verwüsteten Diebe zum Beispiel 31 Gräber am Friedhof Heckinghausen und sägten Bronzevasen ab. Kupferkabelrollen im Wert von etwa 45 000 Euro wurden im April bei Draka gestohlen.

Ein bevorzugtes Ziel der Kupfer-Diebe sind leerstehende Immobilien. Mehrere Hundert Kilogramm Kupferleitungen und -kabel verschwanden vor mehreren Monaten im früheren Marienheim. Andernorts reißen die Einbrecher Kupferrohre aus der Wand. An der Lettow-Vorbeck-Straße haben die Diebe dabei im März auch eine Gasleitung erwischt. Ein wachsamer Nachbar bemerkte damals den Gasgeruch. Feuerwehr und Entstörungsdienst der Stadtwerke konnten Schlimmeres verhindern.

Auch vor den Schrottplätzen machen die Diebe nicht Halt. Im Gespräch mit der WZ erklärt ein Schrotthändler, dass bei hohen Rohstoff-Preisen immer wieder etwas von den Plätzen gestohlen wurde. Das geht jetzt so weit, dass viele Betreiber anders als in der Vergangenheit darüber nachdenken, ihr Areal professionell abzusichern. Der Händler glaubt, die Diebe seien schlau genug, die gestohlene Ware irgendwo außerhalb der Stadt wieder anzubieten.