Drogen Ehemalige Gaststätte wird zur Cannabis-Plantage

Wuppertal · Polizei holt mehr als 200 abgeerntete Pflanzen aus dem Lokal Am Brögel in Barmen. Es gab eine Festnahme.

 Die Polizei fand mehr als 200 Cannabis-Pflanzen in Barmen.

Die Polizei fand mehr als 200 Cannabis-Pflanzen in Barmen.

Foto: dpa/Matt Masin

Die Polizei hat am Donnerstag eine größere Cannabis-Plantage in Barmen entdeckt. In einer ehemaligen Gaststätte in der Straße Am Brögel fanden die Beamten mehr als 200 Pflanzen, die bereits abgeerntet waren. Der mutmaßliche Betreiber der Anlage wurde festgenommen. Ob er in Haft verbleibt, dazu konnte die Polizei am Freitag noch keine Aussage treffen.

Ein Zeuge hatte den markanten Geruch der Pflanzen auf der Straße wahrgenommen und die Polizei verständigt. Diese rückte mit einem Durchsuchungsbefehl an und stellte die Reste der Pflanzen und das Equipment sicher.

Laut Polizeisprecher Stefan Weiand stoßen die Ordnungshüter mit großer Regelmäßigkeit auf illegale Zuchtbetriebe. „Das kommt im Schnitt schon so alle zwei Monate vor“, sagt Weiand. Zwar habe es auch schon früher solche Plantagen im Stadtgebiet gegeben, aber: „In den vergangenen zehn Jahren ist das mehr geworden.“

Wohl auch, weil lokale Cannabis-Anbieter nicht nur noch ausschließlich den Markt vor der eigenen Haustür bedienen. „Die Tendenz geht zum Onlinedrogenhandel“, sagt Stefan Weiand. Die Züchter verschicken ihre Ware nicht selten mit der Post an ihre Kunden aus dem Internet.

Das zeigt sich bei einem Blick auf Wuppertals Drogenstatistik: 1589 Rauschgiftdelikte im Jahr 2017 - eine so hohe Zahl ergibt sich auch durch die zahlreichen Funde in der DHL-Paketermittlungsstelle. Laut Polizei gehen dort unzustellbare Pakete aus dem ganzen Bundesgebiet ein, die nicht selten mit Betäubungsmitteln gefüllt sind.

Der Trend zeigt unabhängig davon nach oben. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Drogendelikte in Wuppertal um 193 Fälle an (plus 13,8 Prozent). Gleichzeitig sank die Aufklärungsquote um 5,8 Prozentpunkte. Wobei trotzdem noch mehr als vier von fünf Drogendelikten aufgeklärt werden.