Festakt Ehrendoktorwürde für Theologen Jürgen Moltmann in Wuppertal

Wuppertal · Der ehemalige Professort der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal gilt als einer der renommiertesten Theologen der Gegenwart.

Prof. Jürgen Moltmann (r.) ist jetzt Ehrendoktor - hier mit Laudator Dr. Markus Mühling.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Der Theologe Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jürgen Moltmann hat jetzt in Wuppertal die Ehrendoktorwürde verliehen bekommen. Moltmann, am 8. April 1926 in Hamburg geboren, gilt als einer der renommiertesten Theologen der Gegenwart. Das Studium der evangelischen Theologie begann er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Ab 1952 arbeitete er als Pastor und Studierendenpfarrer, bis er 1957 den Ruf auf eine Professur für Systematische Theologie an der Kirchlichen Hochschule (Kiho) Wuppertal erhielt.

Nach einer freudig musikalischen Eröffnung durch Markus Mühling, Rektor der Kiho, sprachen Vertreterinnen und Vertreter der Stationen in der Region einige Grußworte an Professor Moltmann. Dr. Wibke Janssen berichtete für die evangelische Kirche im Rheinland von dem Stolz, dass hier der Prozess der Theologie der Hoffnung, die Moltmann prägte, ihren Anfang nahm. Seine Theologie öffne „Türen im Kopf“, und Janssen teile die These, dass die Klimakrise auch spirituell und theologisch angegangen werden müsse. Auch Prof. Dr. Cornelia Richter aus Bonn rückte die Aktualität der Werke Moltmanns in den Vordergrund: Die Zeiten ähnelten jenem Ende der 1960er, die Texte rissen noch immer mit. Für die Studierendenschaft sprach Lukas Jaedicke — er bedankte sich mit Stolz für den Schatz an Wissen, den Moltmann weitergegeben hat. In seiner Laudatio zur Würdigung erklärte Rektor Markus Mühling, dass Moltmann gezeigt habe, dass die Trinität die wohl praktischste Sache sei, die es überhaupt geben können und dass wir einander Mitgeschöpfe seien, die in Solidarität leben. Mühling schloss mit den Worten, dass die Hochschule die Ehrendoktorwürde in eine „Dankesdoktorwürde“ umtaufen müsste — denn der Dank an Professor Moltmann sei groß.

In seiner Respons nach der Würdigung lieh Moltmanns Tochter seinem Vater die Stimme. Er bedankte sich gleich zweimal bei der Kiho: Einmal für die Berufung zu Beginn seiner Karriere und einmal für die Verleihung der Ehrendoktorwürde. Durch seine Tochter berichtete Moltmann von seinen Erinnerungen an die Zeit in Wuppertaler; Eines Tages spielten die Dozenten gar Fußball gegen die Studenten. „Wir haben gewonnen — in meiner Erinnerung!“, lauteten die Worte Moltmanns.

„Theologie im Gespräch — das ist meine Stärke“, erklärte er gegenüber Mühling, der seine Theologie begriffen habe. Moltmann würde sehr gern noch einmal Fußball mit den Studierenden spielen — leider könne er das mit seinen 96 Jahren aber nicht mehr. Die Kiho habe ihm eine herrliche theologische Freiheit geschenkt und er dankte der Kiho mit Stolz für die Zeit in Wuppertal sowie für die Ehrendoktorwürde. „Es lebe die Kirchliche Hochschule Wuppertal!“