9. Mai Ein Festival, das Musik in die Stadt Wuppertal hereinträgt
Wuppertal · Am 9. Mai findet der Internationale Gospeltag auf dem Laurentiusplatz statt.
„Lasst uns die Stadt verzaubern“. Unter diesem Motto soll das Internationale Gospelfestival am 9. Mai Menschen mit Musik zusammenbringen. Für diejenigen, die die Musikrichtung nicht kennen, hat Christine Hamburger eine Antwort parat: „Gospel ist spirituelle Musik mit Rhythmus, Leidenschaft und ganz viel Gefühl. Es ist eine Chormusik mit viel Gesang, wo es um Harmonie geht.“
Schon zum zweiten Mal findet das Gospelfestival statt. Dieses Jahr mit einer Steigerung zum letzten Mal. Jörg Spitzer, Referent für Programmarbeit bei der Vereinten Evangelischen Mission und Christine Hamburger, Gospel Chorleiterin, organisieren das Festival, doch die Initiative kam eher unerwartet von jemand anderem. Als Christine Hamburger von ihrem Bekannten, dem Chorleiter Thomas Dillenhöfer, gefragt wurde, ob er mit seinem 500-köpfigen Chor „Gospel im Osten“ nach Wuppertal kommen kann, brachte das den Stein ins Rollen. „Lass uns doch ein Gospelfestival da Drumherum stricken, wenn die Stuttgarter kommen“, kam die Idee von Hamburger. Gesagt, getan.
Flashmob im
Hauptbahnhof
Los geht es um 10 Uhr mit einem Workshop und 250 Teilnehmern in der Citykirche Elberfeld. Unter der Leitung von den dänischen Gospelmusikern Rune Herholdt und Stephen Nørrelykke sowie Daniel Djikeu mit afrikanischem Gospel werden fünf Lieder einstudiert. Herausragende Stimmen müssen dafür nicht vorhanden sein, weiß Hamburger. „Im Gospel braucht man nicht so viele Proben, um zu einem Ergebnis zu kommen. Die Emotionen und die Gefühle stehen für mich im Vordergrund.“
Danach gibt es eine Überraschung, die hier schon verraten werden kann: einen Flashmob im Hauptbahnhof. Der große Chor bestehend aus bis zu 300 Personen wird um 13.30 Uhr die Musik durch die Wände tragen. Genau dieser offene Charakter ist das, was Hamburger sich wünscht. Ihr Ziel ist es, den Gospel frei zugänglich in die Stadt zu tragen. Nicht nur für Interessierte, sondern auch für Passanten, die diese Musik noch nicht gehört haben. „Das ist mir ein persönliches Anliegen, dass in diesen Zeiten positive Motivation in die Welt kommt“, freut sich die Chorleiterin. Durch die Geste, Rosen an vorbeigehende Menschen zu verteilen, bringt Hamburger diesen Wunsch, den Menschen was mitzugeben, zum Ausdruck.
Es bleibt öffentlich, wenn es auf den Laurentiusplatz zur Open-Air-Bühne weitergeht. Ab 14 Uhr treten dort acht Gospelchöre im Halbstundentakt auf. Hamburger ist der internationale Charakter besonders wichtig, betont sie. Sie will, dass die Kulturen sich vermischen. Mit dabei sind 80 Sänger von „Gospel im Osten“, die Chöre „Just Gospel“, „Shouts of Joy“, „New City Voices“ und weitere Chöre aus dem Bergischen und dem Ruhrpott.
Um 18 Uhr bildet der Gospel-Gottesdienst den Abschluss. Die am Morgen im Workshop einstudierten Lieder werden hier zum Besten gegeben. „Unser Anliegen ist, dass Gospel in den Gottesdienst gehört“, erklärt Hamburger und hebt so die spirituelle Verknüpfung hervor. Es ist eine moderne Art, in Kirche Musik zu machen, auch neue Musik, von modernen Komponisten. „Die Leute lassen sich mitreißen und wir suchen Songs raus, die das erzeugen“, sagt Hamburger. Jedes Jahr wird das Festival nicht stattfinden. Doch in zwei Jahren solle wieder die Stadt verzaubert werden.