Ein Leben zwischen Eis und 46 Hunden

Der Wuppertaler Sebastian Schnülle wanderte aus und lebt heute in Alaska und Kanada.

Wuppertal. Inuk, Skunk, Bananas — das sind einige der treuen Begleiter, mit denen Sebastian Schnülle zusammenlebt: Alaskan Huskies. Der gebürtige Wuppertaler ist mit sieben Jahren nach Ostfriesland gezogen und 1996 nach Kanada ausgewandert. Begonnen hat alles mit einer Hundeschlittentour — danach kam der erste Hund. Daraus wurden mehr, zeitweise 160, heute 46 Hunde.

Im Sommer lebt er in Alaska, bietet Touren mit Air-Booten und Helikoptern an, arbeitet und erkundet die Natur. Im Winter zieht er auf den Gletscher, um für ein 1600 Kilometer langes Rennen zu trainieren: Den Yukon-Quest. Sechs Stunden am Stück trainiert er, um Rennen zu simulieren und die jungen Hunde an den Schlitten zu gewöhnen: Sie müssen erst lernen, was die Rufe „Gee“ und „Ha“ bedeuten — das ist Schnülles einzige Art, die Tiere zu lenken.

2011 hat er zwar seine aktive Renn-Karriere beim Yukon-Quest beendet, war aber als Medienvertreter und Rennrichter mitten im Geschehen. „Jedes Jahr denke ich mir: Jetzt musst du mal was anderes machen. Und doch lande ich immer wieder dort oben“, sagt Schnülle,

Beim Vortrag sind auch zwei seiner Huskies dabei, Frosti und Pascha. Schnüller demonstriert, wie man ihnen das Geschirr und die kleinen Stiefel anzieht, damit sie sich auf dem harten Eis nicht verletzen. Faszinierende Bilder zeigen den Zuschauern die Berge und Weiten Alaskas und Kanadas und ihre Einwohner: Robben, Buckelwale, Polarbären, Zugvögel. Schnülle: „Ich kann mich daran selbst gar nicht sattsehen.“