Ein öffentlicher Bücherschrank auf dem Laurentiusplatz?

Bezirksvertretung beriet über den Standort.

Elberfeld. „Da herrscht literarische Anarchie“, sagte Kulturdezernent Matthias Nocke und meinte es nicht einmal abwertend.

Die Bezirksvertretung (BV) Elberfeld zeigte sich amüsiert über Nockes Einschätzung, war aber noch mehr begeistert von der Sache, um die es ging: einen öffentlichen Bücherschrank für Elberfeld.

Das Vorbild stammt ursprünglich aus Darmstadt und Hannover. Dort nannte man es damals, Ende der 90er Jahre, eine „kostenlose Freiluft-Bibliothek“. Über Bonn gelangte die Idee nun nach Wuppertal, wo sich das Ehepaar Erlbruch bei der Verwaltung dafür einsetzte, einen solchen Bücherschrank auf dem Laurentiusplatz aufzustellen.

Die BV begrüßte den Vorschlag und beriet zugleich über den genauen Standort. Ausgewählt wurde die Südost-Ecke des Platzes, wo der Schrank im Blickfeld der Café-Besucher und des Kioskbetreibers stehen wird. So erhofft man sich, relativ gut gegen Vandalismus gewappnet zu sein. Dass der Schrank selbst gestohlen wird, ist kaum zu befürchten, da er immerhin 800 Kilogramm wiegt. So kann er ohne Fundament aufgestellt werden, voraussichtlich bereits im kommenden Frühjahr.

Bleibt die Frage, wie er befüllt wird, auf die Nocke eben jenes Szenario der literarischen Anarchie zeichnete. Bürger geben und nehmen nach eigenem Geschmack, sollten den Schrank aber nicht als Altpapierdeponie missbrauchen. Eine Qualitätskontrolle soll durch die Erlbruch-Stiftung ausgeübt werden.