Ein Park des Monats, in dem sich viel tut
Peter Ehm führt am Sonntag durch den Nordpark — und erläutert Historie und Zukunft der Anlage.
Nordpark. Peter Ehm ist Nordpark-Profi. Vor Jahren holte ihn der damalige Vorsitzende, Werner Zanner, in den Vorstand des Nordstädter Bürgervereins, der sich um den Erhalt des Nordparks kümmert. Am kommenden Sonntag, 24. Juni, führt der 66-Jährige ab 11 Uhr für die Reihe „Park des Monats“ durch die Anlage. Und auch, wenn er schon einige Führungen hinter sich hat: „Langweilig wird es garantiert nicht“, verspricht Ehm, der lange Jahre das städtische Grünflächenamt leitete.
Der Nordpark „jucke“ ihn einfach, denn dort tue sich eigentlich immer etwas. Vor einigen Jahren, Ehm war damals noch bei der Stadt, startete die große Neugestaltung der Anlage. Damit das Förderprogramm genutzt werden konnte, stießen Verein und Jackstädt-Stiftung die Start-Finanzierung für den Eigenanteil an. „Zusammen 65 000 Euro“, erinnert sich Ehm. Für die Stadt damals nicht aufzubringen.
Aktuell läuft der vierte und letzte Bauabschnitt. „Der Endspurt hat begonnen“, erklärt der zweite Vorsitzende des Bürgervereins. Ist der abgeschlossen, fehlen nur noch die Parkplätze, die im Bereich der Zufahrt Mallack entstehen sollen — und natürlich die Turmterrassen. Wann Investor Marcel Thomas die Sanierung abschließen wird, steht zwar noch nicht offiziell fest — auch Ehm hält sich zurück — aber für ihn ist sicher: „Das wird ein Schmuckstück.
Auch über die Geschichte der pittoresken Gastronomie wird Ehm am Sonntag erzählen, dazu einen Abriss über die Entstehung des Parks, an der der Bürgerverein maßgeblich beteiligt war, geben und noch einmal die verschiedenen Bauabschnitte erläutern. Zu viel Historisches soll es dann aber auch nicht werden. „Ich will die Leute ja nicht strapazieren“, sagt Ehm schmunzelnd. Schließlich bietet der Park ganz andere Highlights, schöne Ausblicke vom Skywalk etwa oder die Tiere im Wildgehege.
Dabei hatte es vor einiger Zeit ordentlich Gegenwind gegeben, als zahlreiche Bäume im Nordpark gefällt wurden, um eben wieder Sichtachsen zu schaffen, die es früher mal gab, die aber längst durch Bäume verstellt worden waren. Jetzt, wo die Parkbesucher ihren Blick wieder schweifen lassen können, „ist auch die Kritik verstummt“, sagt Ehm. Grundsätzlich sei er natürlich für den Erhalt jedes Grüns. Deshalb habe es durchaus Diskussionen gegeben, dass für die neuen Parkplätze ebenfalls Bäume weichen müssen. „Aber der Nordpark wird mittlerweile so gut angenommen, er profitiert dann auch.“ Und außerdem werden, so Ehm, auch Ausgeleichspflanzungen erfolgen.
Dass der Nordpark mehr ist als eine normale Grünanlage, hat auch das vergangenen Wochenende gezeigt. Der Bürgerverein, der in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag feierte, hatte zur dritten Auflage von „Musik im Nordpark“ geladen. „Wir hatten so viele Besucher wie noch nie, und das, obwohl es zwischendurch einen Platzregen gab“, freut sich Ehm.