Ein Kollaps sorgt für Aufregung Ein Wunder zur Eisernen Hochzeit für dieses Wuppertaler Ehepaar

Wuppertal · Er liegt bereits auf der Palliativstation – doch tritt bei Willy Limberg vor dem Jubiläum eine überraschende Genesung ein.

Auch nach 65 Jahren noch glücklich miteinander - das Ehepaar Limberg in der Diakonischen Altenhilfe Cronenberg

Foto: Andreas Fischer/Fischer, Andreas

65 Jahre verheiratet – dieses Jubiläum wird heutzutage nur noch selten gefeiert, aber solch eine „Eiserne Hochzeit“ gab es wohl noch nie. Die Rede ist von dem Cronenberger Ehepaar Renate (85) und Willy Limberg (88). Während er zum 1. Juli 2024 in die Diakonische Altenhilfe am Eich umziehen musste, verblieb sie in der gemeinsamen Wohnung. Sie besucht ihn jeden Tag. Knapp zwei Wochen vor dem Hochzeitstag am 10. März kollabiert Willy Limberg und man gibt ihm nur noch wenige Tage zu leben, aber auf wundersame Art und Weise sollte es doch noch ein festliches Jubiläum werden.

Voller Dankbarkeit berichtet Renate Limberg heute darüber und ein tausendfacher Dank gebührt dabei dem Team der Einrichtung, wie sie betont. Nachts erhielt sie den Anruf, dass ihr Mann kollabiert und der Rettungsdienst verständigt worden sei und sofort machte sie sich auf den Weg in das Bethesda Krankenhaus. Es folgten mehrere Tage der Untersuchungen, doch die Palliativmedizin sah keine Alternativen mehr und er wurde mit der Aussicht, nur noch wenige Tage zu leben, zurück in die Einrichtung entlassen, oder wie Renate Limberg es ausdrückt: „Zum Sterben nach nach Hause geschickt“.

Zurück in der Einrichtung am Eich, wurde sogleich ein Palliativarzt verständigt, der Medikamente für die Ruhe erteilte. Auch der ambulante Hospizdienst „Pusteblume“ wurde hinzugezogen. Renate Limberg wich ihrem Mann nicht mehr von der Seite und so stellte ihr das Personal ein weiteres Bett in sein Zimmer. „Über mehrere Tage hielten wir sozusagen Totenwache“, erklärt sie, denn auch der Rest der Familie stand ihr bei. In dieser Zeit habe er kaum gegessen oder getrunken und war kaum ansprechbar. Am Abend des vierten Tages änderte sich jedoch etwas, denn plötzlich gab Willy Limberg zu verstehen, dass er Lust auf ein Bier habe. Er wirkte stabil und am Morgen darauf saß er zur Verwunderung aller mit dem Rollstuhl schon wieder im Aufenthaltsraum.

Auf diese schweren Tage blickend, kann Renate Limberg das Team der Einrichtung nicht genug wertschätzen. „Sie haben uns in allem unterstützt“, erzählt sie und dies nicht nur mit aufmerksamer Pflege des Bewohners, sondern auch im Umgang mit der Familie. Sein Zustand verbesserte sich zunehmend und als der Hochzeitstag kam, konnte er auch zelebriert werden.

Zuerst gab es ein schönes Essen in der Cafeteria und im Anschluss eine kleine Feierlichkeit im Aufenthaltsraum. Das Team der Einrichtung dekorierte, besorgte Kuchen, Torte und auch Blumen. Die Familie kam hinzu und jeder aus der Wohngruppe war eingeladen, sich einen angenehmen Nachmittag zu machen, während das Personal sogar den Service übernahm.

Auch Tage später, als Renate Limberg im Beisein ihrer Tochter Martina ihre Geschichte erzählte, saß ihr Gatte munter daneben, trank einen Kaffee und genoss einige Kekse dazu. Danach ging es zu einem der zahlreichen und vielseitigen Angebote im Haus, der Sing-Gruppe, an der er schon länger seine Freude hat.