Ein Zuhause für sterbende Kinder
Mehr als 2000 Gäste kamen zur Eröffnung des Bergischen Kinder- und Jugendhospizes Burgholz.
Wuppertal. Es ist ein Haus des Abschieds, aber auch der Lebensfreude und der Dankbarkeit. Das Bergische Kinder- und Jugendhospiz Burgholz vermittelt mit seinen großzügigen und hellen Räumen einen äußerst positiven Eindruck. Am Samstag konnten sich die Besucher bei der offiziellen Eröffnung ein eigenes Bild von der Einrichtung machen.
Mehr als 2000 Besucher waren gekommen, darunter viele prominente. Sie zeigten sich beeindruckt vom Ergebnis der zweieinhalbjährigen Bauzeit. Modern eingerichtete Zimmer und Aufenthaltsräume für die Betroffenen und ihre Familien lassen Trauer oder Tod weit weg erscheinen. Sogar eine Sauna mit Wellnessbereich steht den Bewohnern zur Verfügung. Doch das Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen städtischen Kinderheims „Zur Kaisereiche“ ist eben kein Hotel, sondern ein Hospiz für schwerst kranke junge Menschen.
Zu sehen war auch der Abschiedsraum, in dem verstorbene Kinder und Jugendliche bis zu einer Woche aufgebahrt werden. Gerade hier war vielen Besuchern die Betroffenheit deutlich anzusehen.
„Der Tod wird in unserer Gesellschaft oft verdrängt und das Sterben von Kindern ist noch ein größeres Tabu“, sagt Tanja Helbig. Für sie hat das Kinderhospiz daher eine große Bedeutung. Ähnlich sieht es Vanessa Tressin. „Diese Arbeit muss noch bekannter gemacht werden“, findet sie.
Dazu hat bereits die große Unterstützung für das Haus von Stiftungen, Firmen, Vereinen und Bürgern beigetragen. Knapp sieben Millionen Euro kamen bisher zusammen. „Dass so viele Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen mitgeholfen haben, ist ein gutes Zeichen“, sagt der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski. „Die Betroffenen brauchen Begleitung und Unterstützung auf ihrem schwierigem Weg.“Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki würdigt die „wohnliche und warme Atmosphäre“ des Hauses. „Das ist ein Ort des Lebens, der mich sehr berührt.“
Die Oberbürgermeister des bergischen Städtedreiecks waren ebenfalls gekommen. „Ich bin dankbar, dass so viele Menschen mitgeholfen haben, dass dieser Traum in Erfüllung geht“, sagt Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung.
Das Hospiz bietet acht Plätze für Kinder und zwei Plätze für Jugendliche. Sie bekommen zusammen mit ihren Familien in der Einrichtung etwa während einer besonders schwierigen Krisenphase ein Zuhause.