Freibad Mirke Eine DJ-Session im Becken
Mirke. · Zehn verschiedene DJs aus Wuppertal und Köln legten am Wochenende im Becken des freibads Mirke auf. Möglich gemacht hatte das das nicht-kommerzielle Kölner Webradio 674.fm, das das Konzert live übertrug.
Ob Lesungen, Theater, Tanz oder – wie am vergangenen Samstag – Musik: Das Freibad Mirke dient schon lange verschiedensten Zwecken, auch ohne dabei wirklich Freibad zu sein. Das wird sich in Zukunft ändern - dank des kürzlich bewilligten Förderantrags zur Umgestaltung in ein Naturfreibad. Dass das Bad bis dahin keineswegs ungenutzt bleibt, passt genau in das Konzept der Macher aus dem Förderverein Pro Mirke. So wurden am Samstag die Tore einmal mehr für unkonventionelles und Corona-konformes Bühnenprogramm geöffnet.
Zehn verschiedene DJs aus Wuppertal und Köln standen ab dem frühen Nachmittag am Mischpult mitten im Becken, die Gäste entspannten dazu entweder auf der weitläufigen Wiese oder auf der Terrasse bei Getränken und Snacks. Möglich gemacht hatte das das nicht-kommerzielle Kölner Webradio 674.fm, das das Konzert live übertrug. Vom Pult in der Mirke aus wurde die Musik der DJs direkt ins Radio übertragen.
„Es ist einfach ein schöner Spätsommer, den man hier zelebriert“, freut sich Csilla Letay aus dem Förderverein. Sie betont dabei aber, dass mit der Nonstop-DJ-Session nicht etwa die Fördermittel gefeiert wurden: „Das hat nichts mit der Zusage zu tun, es ist vielmehr ein Solidarakt der örtlichen Kulturszene. Es war schon länger geplant, zu dem Zeitpunkt wusste noch niemand von der Förderzusage“. Trotzdem wurde der Tag unweigerlich zu einem „Freudenfest“, wie Charles Petersohn, Mitinitiator der Musik-Acts, schon vorab angekündigt hatte. Auch Letay bemerkte das im Laufe des Nachmittags, sie stellte fest: „Natürlich freuen sich die Leute nicht nur über die Musik, viele gratulieren uns“.
Freibad-Verein will
weiter Impulse setzen
Die DJ-Session war gut besucht, mit viel Abstand auf der Wiese wurde zugehört, gelacht und gegessen. „Das hier ist Teil des Bürgerpark-Konzepts, es werden ja auch unsere Grillplätze wieder genutzt“, zeigt Letay.
Unter den Besuchern fanden sich Paare, Familien oder jugendliche Gruppen, die die Möglichkeiten im Bad nutzten. Xenia Beier und Fabian Betchen waren zum ersten Mal zu Gast in der Mirke und zeigten sich beeindruckt. „Es ist eine coole Idee, im Freien Musik zu genießen“, befand Beier. Auch Betchen freute sich über die ungeahnten Chancen: „Ich mag es, wenn im Freibad Alternativ-Veranstaltungen gemacht werden, wenn die Flächen eben mehrgleisig genutzt werden.“
Entscheidenden Anteil an der Umsetzung des Programms hatte am Samstag Martin Terber. Er ist „frischgebackenes Vereinsmitglied“ im Förderverein Pro Mirke und hatte als solches die Idee zur DJ-Session. Denn Terber legt selbst auf und ist Vorstandsmitglied beim Webradio 674.fm. Die Interaktion mit dem Publikum bleibt zwar zu Corona-Zeiten weiterhin aus, Terber sah das Werk von sich und seinen Kollegen am Samstag eher als Begleitmusik. Dennoch „haben sich alle gefreut, wieder vor Publikum aufzulegen“, erzählt der Initiator, der für die Auftritte verantwortlich zeichnete. „Sie waren sofort dabei, es ist halt etwas weggefallen durch Corona“, zeigt er, dass die Musik nicht nur für die Besucher, sondern auch für die Künstler selbst eine Erleichterung bedeutet. So entstand eine breite Palette, ob Soul oder Techno, viel wurde geboten. „Die Mirke ist ein Treffpunkt für verschiedene Menschen, sie ist ein Kulturort“, konstatierte er.
Auch Letay zeigte sich zufrieden über die „fruchtbare Rheinisch-Bergische Kooperation“ und bleibt einsatzfreudig: „Wir geben weiter Impulse.“