Einen letzten Blick ins Kraftwerk werfen
Am Donnerstag steht in der Reihe „Erlebnis Industriekultur“ eine Führung im Heizkraftwerk Elberfeld auf dem Plan.
Ab dem 1. Juni ist das Museum für Frühindustriealisierung im Historischen Zentrum wegen umfangreicher Umbauarbeiten in der Vorbereitung auf das Engelsjahr 2020 geschlossen. Auf Einblicke in die Industriegeschichte müssen die Wuppertaler und die Besucher der Stadt in den kommenden zwei Jahren deshalb aber nicht verzichten, denn die Reihe der Stadtrundgänge und Betriebsbesichtigungen unter dem Titel“ Erlebnis Industriekultur“ wird fortgesetzt.
Am Donnerstag, 17. Mai, um 15 Uhr wird eine Führung durch das Heizkraftwerk Elberfeld angeboten, das bei der Elektrifizierung im Tal eine große Rolle spielte. Das Kraftwerk wurde unter anderem errichtet, um die Stromversorgung der Schwebebahn sicherzustellen. „Das ist vermutlich eine der letzen Chancen für einen Besuch, bevor es geschlossen wird“, sagt Reiner Rhefus vom Historischen Zentrum. Bekanntlich stellen die Stadtwerke das Heizkraftwerk ab, wenn die Umstellung auf Fernwärme abgeschlossen ist. Die letzte Führung bietet noch einmal die Gelegenheit, sich über die Geschichte, Funktionsweise und frühere Bedeutung zu informieren.
In diesem Monat ist noch zweimal der Besuch des Modelleisenbahn-Clubs Wuppertal möglich — am 19./20. Mai jeweils von 11 bis 17 Uhr. Bahnen in Originalgröße können am Pfingstsonntag, 20. Mai, zum 26. Straßenbahnfest in der Kohlfurth von 11 bis 17 Uhr bewundert werden. Am Pfingstmontag wird von 11 bis 18 Uhr an der Strecke der Bergischen Museumsbahn das Mühlenfest am Manuelskotten gefeiert.
Einige ganz neue Ziele hat das Historische Zentrum 2018 in seinem Programm. „Zum ersten Mal bieten wir am Donnerstag, 28. Juni, um 14 Uhr eine Führung ins ländliche Bracken an, wo bis vor zwei Jahrzehnten Lohnbandweber in eigenen Sheds und früher auch in Mietfabriken für die großen Bandfabriken in Barmen und Elberfeld arbeiteten“, verrät Reiner Rhefus. In Nächstebreck wird er über die Rotex Bandfabrik und andere Lohnbandwebereien berichten. Neu im Programm ist auch ein Besuch im alten Kontor von Stahlwille (30. Oktober), wo Hightech-Produkte der Werkzeugindustrie in Cronenberg vorgeführt werden.
Der November steht dann im Zeichen der Ereignisse der Revolutionsjahre 1918/1919 im Tal der Wupper. Am 11. November führt Reiner Rhefus zu Schauplätzen und Orten der Novemberrevolution in Wuppertal.
Als „roter Faden“ zieht sich außerdem der Name Friedrich Engels durch das Programm. In Elberfeld besuchte der berühmte Sohn der Stadt Barmen das Gymnasium und gründete mit Freunden einen Literaturkreis. Teilnehmer der Führung am Sonntag, 1. Juli, können auf den Spuren von Engels durch Elberfeld wandeln. Am Tag des offenen Denkmals, 9. September, wird neben Führungen durch das Vorwärtsgebäude an der Münzstraße und den Bahnhof Vohwinkel von 11 bis 14 Uhr über die Engels-Häuser, das Barthelshaus und die Manufaktur Johann Caspar Engels informiert.
Das Heft „Erlebnis Industriekultur Wuppertal“ gibt einen Überblick über die kleineren Museen, die Akteure, Schauplätze und Routen sowie das gesamte Angebot zur Industriekultur. Es liegt im Ankerpunkt des Historischen Zentrums, im Engels-Pavillon, an der Infotheke im Rathaus und in vielen städtischen Stellen aus.