Einschulung: Mara freut sich auf Lesen, Schreiben und Basteln

3000 Wuppertaler Kinder starten ins neue Leben: Mara Fischer gehört zu ihnen, und besucht die Grundschule Dönberg.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Ein Untersetzer, ein Armreifen, ein Deckel: drei runde Formen. Dazu ein Buch, ein Blatt Papier und ein Briefumschlag: Rechtecke. Perfekt — diese Aufgabe hat Mara Fischer schon prima gemeistert. Andere Aufgaben liegen noch vor ihr. Jede hat eine Nummer, eine für jeden Tag.

Wenn Mara bei der letzten angekommen ist, dann ist ihr erster Schultag nur noch eine Nacht Schlafen entfernt. Noch geht die Sechsjährige mit der Aussicht auf den nahenden neuen Lebensabschnitt entspannt um. „Ich freue mich auf die Schule“, sagt sie. „Aber aufgeregt bin ich nicht.“

Anders geht es den Eltern Anika und Andreas Fischer: „Für uns ist das schon einschneidend — eine neue Ära beginnt, der Alltag wird demnächst rund um die Schule organisiert“, sagt Anika Fischer. Wenn Tochter Mara darüber nachdenkt, was sie alles lernen wird, kommt ihr als erstes das Lesen in den Sinn. „Das kann ich noch nicht gut.“ Bisher hat ihr ihre Mutter vorgelesen. Ihre Lieblingsgeschichte ist „Schneewittchen“ und steht in einem großen Märchenbuch, aus dem die Kleine in nicht allzu ferner Zukunft wohl selbst lesen können wird.

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Mehr noch als auf das Lesen freut sich Mara auf den Kunstunterricht, denn sie ist eine begeisterte Bastlerin. Laternen, Kostüme, Dekoration kreieren, darin hat die junge Wuppertalerin reichlich Erfahrung. Deswegen gefällt ihr auch ihre Schultüte richtig gut, denn auch die ist selbst gebastelt — von Mama. „Was reinkommt, will ich noch nicht wissen“, sagt Mara.

Richtig so, schließlich soll es eine Überraschung sein. Einen Schnuppertag in der einzügigen Gemeinschaftsgrundschule am Dönberg hat Mara schon erlebt. Das war zu Beginn nicht ganz einfach, denn die Sechsjährige wird ganz allein in die erste Klasse gehen, ohne ihre bisherigen Kindergarten-Freundinnen.

„Das finde ich doof“, gibt sie zu. Aber dann lächelt sie schon wieder, denn beim Schnuppertag hat sie bereits einige nette Mädchen kennen gelernt. An ihrem neuen Schreibtisch, der inklusive Drehstuhl schon in ihrem neuen Zimmer steht, sitzt Mara nun, zählt die letzten paar Tage bis zur Einschulung, zeichnet mit ihren neuen Buntstiften Tiere und Buchstaben, spitzt eifrig Bleistifte an, präsentiert stolz ihren neuen Klebestift — der ist rosa —und ihren Schulranzen. Den hat sie sich selbst ausgesucht. „Ich fand den Schmetterling da drauf so schön“, sagt sie.

Passend dazu besitzt die künftige Erstklässlerin eine Sporttasche, eine Federmappe, eine Faulenzer-Rolle und ein Portemonnaie. Alles in allem fühlt sie sich, so kurz vor dem großen Tag, schon anders. Irgendwie ein bisschen erwachsener als vorher. Schließlich lernt Mara in der Schule bestimmt auch etwas für den Beruf, den sie ausüben möchte, wenn sie groß ist. Und was will sie werden? Die Antwort kommt prompt: „Ballerina!“