Eisbären-Drama im Zoo: Jerka-Nachfolge unklar
Die Todesursache steht noch nicht fest.
Wuppertal. Nach dem Tod von Eisbärin Jerka und der schweren Erkrankung von Eisbär Lars steht der Wuppertaler Zoo vor einem Rätsel: Niemand weiß, wie es zu dem Exodus im Eisbär-Revier gekommen ist. Das Krankheitsbild ist laut Zoo-Tierarzt Arne Lawrenz bei Eisbären bisher nicht bekannt. Auch die Obduktion des Kadavers hat die Fachleute nicht weitergebracht.
Fest zu stehen scheint bisher nur, dass die Leber bei Jerka nicht in Ordnung war und dass auch Lars wohl unter vergleichbaren Problemen leidet. Alles weitere zu dem Thema verwies Lawrenz ins Reich der Spekulationen. Man werde weitere Untersuchungen durchführen und sich ähnliche Erkrankungen bei anderen Bärenarten ansehen, sagte Lawrenz der WZ. Zunächst gehe es auch darum, dass Lars wieder gesund werde. Der Vater von Knut, dem berühmten Eisbär-Baby aus Berlin, befinde sich in der Rekonvaleszenz. Sein Zustand sei stabil. Für die Zoo-Besucher wird er aber noch eine ganze Weile nicht zu sehen sein. Ungewiss ist auch noch, wer Eisbärin Jerka ersetzen wird. Das sei Chefsache, heißt es. Zoo-Direktor Ulrich Schürer war am Montag nicht zu erreichen.
Lars war im Oktober vergangenen Jahres (mit 16 Jahren) nach Wuppertal gekommen, um den kurz zuvor an Altersschwäche verstorbenen Eisbär-Senior Boris zu ersetzen. Die Erwartungen, nach vielen vergeblichen Jahren wieder Nachwuchs im Eisbär-Revier vermelden zu können, werden sich nun auf absehbare Zeit nicht erfüllen.
Die Haltung von Eisbären hat im Wuppertaler Zoo eine lange Tradition. Die Ursprünge der Eisbären-Anlage an der Hubertusallee gehen auf das Jahr 1911 zurück. Bereits 1931 wurde das erste Eisbär-Jungtier in Wuppertal geboren. Das letzte im Jahr 1995.
Das Revier der Eisbären gilt vielen Tierliebhabern als vergleichsweise klein für die Haltung der Polarriesen. Tatsächlich stammt die erneuerte und vergrößerte Anlage aus dem Jahr 1991. Eisbären in Zoologischen Gärten sorgen immer wieder für Diskussionen - zuletzt in Nürnberg, wo Eisbär-Babys von ihrer Mutter nicht ausreichend versorgt wurden.