Elektroschrott: AWG stellt jetzt die ersten Sammelcontainer auf

Insgesamt 420 Behälter werden bis zum 1. Januar platziert. Sie können ab sofort genutzt werden und kosten gut 450.000 Euro.

Wuppertal. Die erweiterte Sammlung ausgedienter Elektrogeräte nimmt in Wuppertal Form an: Wie die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) auf WZ-Nachfrage mitteilt, wurden im Stadtgebiet bereits die ersten Depot-Container aufgestellt und können befüllt werden. Anders als zunächst geplant, werden die einbruchsicheren Behälter allerdings nicht in Glascontainer eingebaut, sondern stehen an den Sammelplätzen für sich. Sie wurden im Auftrag der AWG eigens für Elektrogeräte entwickelt, sind mit einer genau gekennzeichneten Einwurfklappe versehen, kosten gut 450.000 Euro und ergänzen die Rückgabe an den fünf Recyclinghöfen und in den 23 Einzelhandelsgeschäften, in denen die Sammeltonnen stehen.

Bis zum Stichtag am 1. Januar wird täglich eine Lkw-Ladung mit Sammelcontainern erwartet und nach und nach verteilt. Wie berichtet, geht es der AWG beim erweiterten Service darum, sich auch in Zukunft den Zugriff auf den immer begehrteren Elektroschrott zu sichern — unabhängig von der bundesweiten Diskussion um die Wertstofftonne.

Erstes Ziel sei allerdings nicht, „daran Geld zu verdienen“, sagt AWG-Geschäftsführer Wolfgang Herkenberg: Vielmehr wolle man die bereits hohe Rückgabequote von 7,5 Kilogramm je Einwohner weiter steigern und verhindern, dass Elektrogeräte im Restmüll landen, anstatt mit Blick auf wertvolle Roh- und Inhaltsstoffe recycelt zu werden: Es geht unter anderem um Edelmetalle wie Gold, Silber und Kupfer, sowie um Kunststoff, Glas und Keramik. Außerdem müsse unterbunden werden, dass schädliche Elemente wie Quecksilber, Blei und Cadmium nicht fachgerecht beseitigt werden. Von Goldgräberstimmung könne beim Elektroschrott keine Rede sein — auch wenn kommunale und private Unternehmen ein Auge darauf haben.

Derzeit liegt der Erlös aus ausgedienten Elektrogeräten nach Angaben der Abfallwirtschaftsgesellschaft dort bei 65 Euro pro Tonne, was bei einer jährlichen Sammelmenge von 828 Tonnen an Kleingeräten etwa 53.000 Euro ausmacht. Bei der erweiterten Sammlung bleiben der AWG zwei Möglichkeiten: Entweder wird das zusätzliche Sammelgut direkt an Vertragspartner zur Weiterverwertung gegeben oder — bei gutem Rücklauf — in Wuppertal selbst sortiert. Derzeit laufen die Verhandlungen.

Die Investitionen in die erweiterte Sammlung werden auf die Abfallgebühren umgelegt — mit 450 000 Euro für die Container, 70.000 bis 80.000 Euro Personal- und etwa 20.000 bis 30.000 Euro Fahrzeugkosten. Rechnerisch ergibt das laut AWG eine zusätzliche Belastung für jeden Haushalt von 30 bis 50 Cent — pro Jahr.