Endspurt auf der Busbahnhof-Baustelle

Döppersberg: Die Fertigstellung ist Ende des Jahres. Der obere Platz soll im Spätherbst geöffnet werden.

Foto: Andreas Fischer

Döppersberg. Am 21. Juli 2014 mussten die Wuppertaler wegen der Sperrung der B 7 von ihrem Zentralen Busbahnhof am Döppersberg Abschied nehmen. Doch dieser Abschied fiel den meisten Nutzern des Öffentlichen Nahverkehrs nicht schwer. Der alte Busbahnhof an der B 7 war schließlich ein Provisorium, das der Stilllegung der Straßenbahn Mitte der 1980er Jahre geschuldet war.

Ende 2018 soll der neue Zentrale Busbahnhof am Hauptbahnhof von den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) in Betrieb genommen werden. Es wäre nach der Wiedereröffnung der B 7 und der Eröffnung des Parkhauses am Hauptbahnhof am 30. Juli der letzte große verkehrstechnische Schritt beim Umbau des Döppersbergs.

Aktuell arbeiten noch drei Dachdeckerfirmen gleichzeitig an den flügelförmigen Dächern über den fünf Bussteigen. Die Zeit drängt, den bis zur geplanten Inbetriebnahme des Busbahnhofes Ende des Jahres müssen die Stadtwerke die Bushaltestellen noch technisch ausstatten. „Eine erste Bewährungsprobe haben die Dächer mit dem Starkregen am 29. Mai schon bestanden“, sagt Martina Langer, Projektleiterin Döppersberg. Dass es schon im Vorfeld bei einigen Wuppertalern Bedenken gibt, ob die Dächer genügend Schutz bei Wind und Wetter bieten, sieht man bei der Stadt gelassen. „Die Dächer müssen eine gewisse Höhe haben, sonst passen schließlich die Busse nicht darunter“, sagt Oberbürgermeister Andreas Mucke und lobt die Optik des Busbahnhofs. „Man darf nicht vergessen, wie die Verhältnisse auf dem Busbahnhof vor dem Umbau waren“, so Mucke.

Der Busbahnhof und der obere Platz am Döppersberg bilden eine Einheit. Wer später einmal aus einem Bus aussteigt, kann entweder über eine Treppe oder einen Aufzug die darunter liegende Mall erreichen. Wenige Meter zu Fuß sind es bis zu Bahnsteig 1 des Hauptbahnhofs. Es besteht aber auch die Möglichkeit, entlang des historischen Empfangsgebäudes über den oberen Platz zu flanieren, oder von einer Terrasse mit Sitzstufen hinunter in die Stadt zu schauen. Im Spätherbst soll der obere Platz für Passanten geöffnet werden. Die können den oberen Teil des neuen Döppersbergs dann auch über einen Aufzug und eine große Freitreppe erreichen, die direkt auf das Gebäude der Bahndirektion zuläuft.

In einer Grundsatzvereinbarung mit der Stadt hat sich die Bahn verpflichtet, bis zum Frühjahr 2019 einen Investor für das Empfangsgebäude zu finden. Sollte dies nicht gelingen, will die Bahn selbst als Investor aktiv werden. „Es wäre schön gewesen, wenn wir zeitgleich auch mit dem historischen Bahnhof fertig geworden wären“, sagt Mucke.

Größere Fortschritte als bisher hätte sich die Stadt auch beim Umbau der Bahndirektion zu einem Factory Outlet gewünscht. Gestern hielten sich zwar vereinzelte Menschen in dem riesigen Gebäudekomplex auf, aber große Aktivitäten sind weiterhin nicht zu erkennen. Investor Alexander Clees hatte kürzlich angedeutet, dass die Arbeiten mit gedrosseltem Tempo ausgeführt würden. Das Primark-Gebäude ist zwar bis auf den Einbau der Rolltreppen bezugsbereit, aber frühestens im ersten Halbjahr 2019 soll dort der Verkauf von Textilien beginnen.

„Leider gibt es bei den externen Projketen Verzögerungen“, ärgert sich Oberbürgermeister Mucke. Doch auch die Stadt bringt bis Ende 2018 nicht alle Teilprojekte über die Bühne. Der Bau des Radhauses im Schatten des Primark-Gebäudes verzögert sich, weil sich bei der ersten Ausschreibung keine Bauunternehmen bewarben. Der Bau des Wupperparks Ost wurde mehrfach umgeplant, ist jetzt Teil des Ausbaus des Bunkers Brausenwerth. „Der Bunker wurde aus der Zivilschutzbindung entlassen. Diese Chance ergab sich kurzfristig, und daher konnte diese Idee kein Bestandteil der ersten Pläne sein“, sagt Planungsdezernent Frank Meyer.