Nach Gruß zum Zuckerfest Wuppertaler SPD-Politiker Helge Lindh wehrt sich gegen erneute Morddrohung

Wuppertal · Der SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh hat erneut eine Morddrohung erhalten. Anlass sei ein Gruß zum muslimischen Zuckerfest gewesen.

Der Wuppertaler SPD-Politiker Helge Lindh .

Foto: Helge Lindh/Christoph Busse

Der Wuppertaler SPD-Politiker Helge Lindh hat nach eigener Auskunft erneut eine Morddrohung erhalten. Wie der Bundestagsabgeordnete am Mittwoch in einer Pressemeldung mitteilte, habe er am Dienstagabend die Nachricht erhalten. Noch am selben Abend habe er die zuständigen Stellen im Bundeskriminalamt und den Staatsschutz der NRW-Polizei informiert.

Laut Lindh hieß es in der Drohung unter anderem: „Wir wollen ein Nürnberg 2.0 für solche sog. Volksver****** wie Sie und dafür werden wir uns einsetzen, wenn in diesem Land wieder Recht und Ordnung herrscht. Sie stehen auf unserer Liste mit weiteren Kandidaten. Mit reichdeutschen Grüßen.“ In Nürnberg wurde ab 1945 führenden Politikern, Militärs und Funktionären des NS-Regimes der Prozess gemacht. Einige Angeklagte wurden zum Tode verurteilt.

Lindh wehrte in sich in seiner Stellungnahme gegen die Drohung: „Ich lasse mich von den Reichsbürgern lieber aufhängen oder vom Dach werfen, als auch nur einen Hauch nachzugeben. Im Gegenteil. Ihr bedroht mein Heim und mich, ich bedrohe Euren Hass und Eure Dummheit mit meinem Verstand, meiner Liebe und meiner Überzeugung. Und ich werde gewinnen.“

Nach einer Welle von hassgetriebenen Blogeinträgen, Posts, E-Mails, persönlichen Anrufen und Nachrichten infolge einer Bundestagsrede gegenüber rechten Plattformen und einem Gruß zum muslimischen Zuckerfest sei es nun zur persönlichen Morddrohung gekommen, so Lindh. Der Politiker hatte am Sonntag in einem Video auf seiner Facebook-Seite den Gruß ausgesprochen.

Es nicht das erste Mal, dass der SPD-Politiker bedroht wird. So hatte es im April einen Anschlag auf Lindhs Wahlkreisbüro gegeben.

(jaw)