Erster Preis der Concordia für Mäzen Heinz-Olof Brennscheidt

Auszeichnung für Wuppertaler Unternehmer und Stifter.

Wuppertal. Wuppertal als Ballsaal, in dem sich fein gekleidete Damen mit dem Fächer kühlenden Wind um die gepuderte Nase wedeln. Ein kleines Stück Vergangenheit lebte auf, als die Concordia am brütendheißen Sonntag ins ehemals gesellschaftseigene und jetzt nur noch gemietete Haus am Werth einlud. Anlass war der nun erstmals vergebene Preis der Gesellschaft, eine Bronze des Künstlers Günther Binding, an den Wuppertaler Unternehmer und Mäzen Heinz-Olof Brennscheidt.

So wie dem Haus der Concordia längst das Dach fehlt, wartet auch die Stadt heute mit manchem Defizit auf. Um die prekäre Haushaltlage wanden sich die Festreden, in denen umso mehr die Notwendigkeit privaten Engagements betont wurde - Engagements, wie es von Heinz-Olof Brennscheidt vorgelebt wurde.

Brennscheidt erlebte seinen Aufstieg zum erfolgreichen, wohlhabenden Unternehmer in der Zeit des Wirtschaftswunders. Er ist einer der typischen bergischen Macher, bescheiden in seinem Habitus, sozial eingestellt, mit Bildung und Herzensbildung gerüstet. Vor vier Jahren verlieh ihm die Stadt für sein Engagement bereits den Ehrenring.

Seine erste Stiftung rief er 1993 ins Leben, als sieben verwaiste Kinder eine gemeinsame Unterkunft statt einer getrennten Unterbringung im Heim benötigten. Später erweiterte Brennscheidt das Engagement auf Kinder- und Jugendheime. Auch die neue Aula des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums, seiner alten "Penne", wurde nur durch seine Unterstützung möglich.

Laudator Eberhard Robke hob freilich am stärksten auf Brennscheidt als Förderer des Von der Heydt-Museums ab, der er seit 1998 ist. Robke teilte dabei einen Hieb an jene Menschen aus, die seiner Ansicht nach dem Sozialstaat über Gebühr auf der Tasche liegen und damit Wuppertals Finanz-Dilemma schüren.

Kein Wort fiel dagegen über die Rolle der Banken bei der Finanzkrise. Demhingegen steht gerade das Mäzenatentum eines Heinz-Olof Brennscheidt für vorbildliches unternehmerisches Handeln. So lautete das Schlusswort des Geehrten: "Denn die Liebe, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück."