Fabio Martino will die Welt aus den Angeln heben

Der Konzertpianist spielt mit dem Sinfonieorchester.

Foto: Andreas Fischer

Das 5. Sinfoniekonzert am Sonntag, 11 Uhr, und Montag, 20 Uhr, ist in mehrerlei Hinsicht ein besonderes. Das beginnt beim Programm. Werke des Norwegers Carl Stenhammar (1871-1927) werden nicht allzu häufig gespielt, sind dabei aber ebenso hörenswert wie die Kompositionen von Erich Korngold (1897-1957) und von Sergei Rachmaninoff (1873-1943), die das Sinfonieorchester unter dem Dirigat von Tobias Ringborg intonieren wird. Ganz ungewöhnlich werden die beiden Konzerte durch den Solisten. Fabio Martino gibt sich die Ehre, dem Wuppertaler Publikum vorzuspielen. Der Konzertpianist aus Sao Paulo befindet sich seit geraumer Zeit auf der Überholspur unter den Solisten. Was er kann, wissen nicht nur die Kritiker in Europa, Asien und Südamerika. Auch Juroren sind überzeugt von den Fähigkeiten des erst 29 Jahre alten Künstlers. Die Liste seiner Preise jedenfalls ist lang.

Entsprechend selbstbewusst ist Martino auch unterwegs. „Wer zu meinen Konzerten kommt, geht als anderer Mensch wieder hinaus“, sagt er und nimmt unbekümmert in Kauf, dass er damit die Erwartungen an sein Spiel beträchtlich erhöht. Aber Martino kann es sich leisten. Sein Stern ist aufgegangen und er steigt weiter. Konzerte mit großen Orchestern sind Standard in seinem Terminkalender, und auch seine Einspielung der Klavierwerke von Beethoven, Liszt, Schumann und Abreu unter dem Titel „Passion“ werden von der Fachpresse mit Höchstnoten bedacht.

„Wenn ich den Fuß auf die Bühne setze, bin ich in einer anderen Welt, und ich schaffe es, mein Publikum mitzunehmen“, sagt der Pianist. Warum er das schafft, ist für den lebhaften Südamerikaner, der seit 2008 in Deutschland lebt, kein Geheimnis: Leidenschaft für den Beruf, Liebe zur Musik. Fabio Martino macht beides unüberhörbar. ll